Angriffe auf Literatur und Bildung? Neurechte Lektüre- und Bildungsprogramme in Deutschland und Frankreich

Die Neue Rechte in Deutschland und die Nouvelle Droite in Frankreich bemühen sich um eine Normalisierung der von ihnen vertretenen Positionen und zielen auf einen diskursiven Rechtsruck. Während dies die offizielle Politik der Alternative für Deutschland und des Rassemblement National ist, gibt es auch weniger bekannte Aktivitäten: Die Neue Rechte, die Nouvelle Droite und die Identitäre Bewegung, die in beiden Ländern eine enge (persönliche) Beziehung pflegen, haben alternative Bildungsprogramme eingerichtet. Sie fördern rechtsextreme Überzeugungen beispielsweise durch kuratierte Lese- und Filmprogramme für Eltern sowie durch privat finanzierte Einrichtungen wie das Institut für Staatspolitik oder das Institut Iliade, die mit ihren Angeboten wie etwa Summer Schools als Think Tanks für zukünftige Führungskräfte dienen. Auf diesem Weg wird eine "Bildung" vermittelt, die durchweg von rechtsextremem Gedankengut durchdrungen ist. Welche Strategien verfolgen die entsprechenden rechten Akteure in beiden Ländern? Welche Strukturen haben sie bereits herausbilden können? Und welche Gefahr für die Demokratie stellen diese Bestrebungen dar?
Vortrag von und Diskussion mit Cornelia Ruhe (Professorin für romanische Literatur- und Medienwissenschaft an der Universität Mannheim). Sie ist u. a. Autorin des Buches La mémoire des conflits dans la littérature française contemporaine (Konflikterinnerung in der zeitgenössischen französischen Literatur, 2020) und hat zuletzt die Sammelbände Die Filme Fatih Akıns (2022) und Le labyrinthe littéraire de Mohamed Mbougar Sarr (2025) mit herausgegeben. Organisiert in Zusammenarbeit mit Marie Cravageot-Mess (wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Romanistik an der Bergischen Universität Wuppertal).
Termin ICS-Download