Kunst - In Wuppertal webt man Stoffe auf Papier

Kunststudentin Clara Fuchs hat das Erbe ihrer Stadt im Blut. Ihre Faszination für Textilien reicht weit über die Liebe zum Nähhandwerk hinaus. Der Bleistift ist ihre Nadel, das Leben ist ihr Stoff. Inspiration zieht sie vor allem aus dem Detail.

Das Interview führte Samira Blankenstijn.

 

Warum hast du dich dazu entschlossen, Kunst im kombinatorischen Bachelor zu studieren?

Es war ziemlich früh klar, dass ich etwas Künstlerisches machen möchte. Ich habe das aber nach meinem Abi in den Hintergrund geschoben, weil ich neben Kunst auch wissenschaftlich interessiert bin und das nicht vernachlässigen wollte. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich im kombinatorischen Bachelor, mit meinem zweiten Fach Geografie, beides haben kann.

Wir würden dich gerne in deinen Alltag begleiten. Wie sieht ein typischer Uni-Tag für eine Kunststudentin aus?

Vor der Uni lese ich häufig Pflichtlektüren. Die meisten Vorlesungen und Seminare starten nicht vor 10 Uhr. Die Präsenzzeit zieht sich meistens bis zum Nachmittag.  Danach ist man dann wieder zu Hause für die Nachbereitung oder im Atelier der Bergischen Universität, wenn man da einen Platz hat.

Welches Fachgebiet hast du durch dein Studium lieben gelernt?

Mich hat Grafik bisher total angezogen. Grafik ist ein Sammelbegriff für Zeichnung und Druckgrafik, wie Linoldruck oder Radierung. Auch darüber hinaus kann experimentiert werden: mit Scherenschnitten oder Pappe. Ich habe mich auf Zeichnung fokussiert und arbeite mit Bleistift, mit Grafit, mit Kohle, aber auch Tusche.

Gibt es ein Motiv, dass dich für deine Zeichnungen besonders fasziniert?

Ich beschäftige mich gerne mit Strukturen. Und bilde dann vor allem Stoffe ab, aber auch Schwämme oder Alufolie. Ich habe also schon ganz verschiedene Materialien auf dem Papier wiedergegeben, interpretiert.

Sich nicht abschrecken lassen. Ich hatte vor dem Studium oft die Angst, dass Kunst das Einzige sein darf, was ich in meinem Leben mache, wofür ich brenne. Wenn man im Kombi-Bachelor studiert, dann ist da Raum für mehr.

Clara F.

Gibt es einen Ort an der Bergischen Universität, den du als besonders inspirativ empfindest?

Ich mag die Dachterrasse über der Cafeteria, weil man da über das Tal schauen und ein wenig Freiheit atmen kann.

Sagen wir, jemand möchte Kunst im kombinatorischen Bachelor studieren, traut sich aber nicht so richtig. Welche Worte hättest du zu verschenken?

Sich nicht abschrecken lassen. Ich hatte vor dem Studium oft die Angst, dass Kunst das Einzige sein darf, was ich in meinem Leben mache, wofür ich brenne. Ich interessiere mich auch für Textilien und ich nähe sehr gerne und hatte immer das Gefühl, ich müsste mich entscheiden. Wenn man im Kombi-Bachelor studiert, dann ist da Raum für mehr.