Geschichte – Wenn Vergangenheit zur Zukunft wird

Denken wir an den Geschichtsunterricht zurück, erinnern wir uns sicher noch an die Gähner unserer Mitschüler*innen. Wie spannend und vielseitig das Fach Geschichte aber im Studium sein kann, verrät uns Sonja K., Studentin der Anglistik und Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.
Das Interview führte Sina Thamm.
Das Geschichtsstudium stellen wir uns mit viel Theorie vor. Wie praktisch kann es sein?
Praktisch kann man da nicht viel machen, weil ja alles in der Vergangenheit liegt (lacht). Es gibt aber zum Beispiel Exkursionen. Bis jetzt hat es bei mir zeitlich nie gepasst, aber die meisten gehen bei uns nach Italien. Ein Kommilitone hat auch schon mal eine Exkursion nach Israel gemacht. Dennoch gibt es viel Theorie, aber das finde ich gut.
Aus welchen Gründen hast du dich noch für Geschichte entschieden?
Es zu studieren stand früh fest, weil ich mich schon in der Schule für Geschichte interessiert habe. Ich mochte daran besonders die Römer und das Mittelalter. Da war Geschichte schnell mein Favorit.
Wie gut kann man denn mit dem Schulwissen an das Studium anknüpfen?
Bei uns ist es so, dass die Geschichte in vier Zeiten unterteilt ist, nämlich Altertum, Mittelalter, Frühe Neuzeit sowie Neuere und Neuste Geschichte. Bei den letzten beiden Bereichen kann man mit dem Abi-Wissen noch gut anknüpfen, wenn es zum Beispiel um die Märzrevolution oder den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit geht.
Was macht dir besonders Spaß an dem Fach?
Dass man einen Einblick in viele verschiedene Zeitepochen hat. Man hat Grundkurse, also zu jeder Epoche muss man etwas belegen, und dann kann man sich bei den Wahlmodulen selbst aussuchen, was einem Spaß macht. Außerdem finde ich die Arbeit an den Quellen toll.
Man sollte auf jeden Fall gewillt sein, viel zu lesen.
Welche Eigenschaften soll man mitbringen, um genauso viel Spaß an dem Fach zu haben, wie du?
Man sollte auf jeden Fall gewillt sein, viel zu lesen. Am besten auch in seiner Freizeit, damit man sich weiterbildet.
Hast du weitere Tipps für Studieninteressierte?
Wenn man Lehrer*in werden möchte, muss man das Latinum haben oder im Studium nachholen. Man sollte auf jeden Fall dazu bereit sein, viel zu lesen, besonders Quellen, und auch darauf gefasst sein, dass man sich Stoff selbstständig erarbeiten muss.
Du sprichst schon das Lehramt an. In welches Berufsfeld möchtest du gehen?
Mein berufliches Ziel ist es, Lehrerin zu werden, weil ich den Schülern gerne Geschichte beibringen möchte und ihr Interesse wecken will.
Bleiben wir zum Schluss in der Schule: Welche Note gibst du dem Fach?
Dem Fach gebe ich natürlich eine 1, weil ich es einfach super finde (lacht). Was ich teilweise aber schade finde, ist, dass es manche Bereiche, wie z.B. englische Geschichte, bei uns nicht gibt. Deswegen würde ich vom Angebot vielleicht eine 2 geben. Es ist ja auch leider nicht möglich, alle Themenfelder abzudecken. Geschichte ist aber trotzdem einfach toll! (lacht)