Angewandte Kultur- und Wirtschaftsstudien: Deutsch-französische Zusammenarbeit par exellence

Zwei Hochschulen, zwei Kulturen, zahlreiche Möglichkeiten: der deutsch-französische Studiengang Angewandte Kultur- und Wirtschaftsstudien ist sowohl an der Bergischen Universität als auch in ganz Deutschland in seiner Form einzigartig.
Interview von Ana Rivtina, Studentin der Fächer Französisch und Politikwissenschaft, mit Elisabeth Kuhn, Studentin der Angewandten Kultur- und Wirtschaftsstudien
Du studierst Angewandte Kultur- und Wirtschaftsstudien deutsch-französisch (AKWI). Was kann man sich unter diesem langen Titel vorstellen?
AKWI ist eine in Deutschland und Frankreich ganz einzigartige Mischung aus Literatur- Geschichts- und Wirtschaftswissenschaft. Außerdem hat man gleichzeitig auch noch Sprachpraxis in Englisch und Französisch und wird so darauf vorbereitet, im internationalen, vor allen Dingen deutsch-französischen Bereich zu arbeiten.
Welche Sprachkenntnisse sollten Bewerber*innen mitbringen?
Sie sollten im Französischen das Sprachniveau B2 nachweisen können, beispielsweise auf dem Abiturzeugnis.
Was ist das Besondere an diesem Studium in Wuppertal?
Das Besondere ist erstmal, dass es sich gar nicht um ein Studium in Wuppertal handelt, sondern gemeinsam von der Université de Franche-Compté in Besançon und der Bergischen Universität Wuppertal organisiert wird. Man bekommt am Ende dieses Studiums ein Abschlusszeugnis von beiden Unis ausgestellt. Außerdem kann man während des Studiums sowohl Auslands- als auch Berufserfahrung sammeln, weil das dritte und vierte Semester in Besançon absolviert werden. Nach dieser Auslandsphase sieht das Studium ein integriertes Praktikum vor, indem man berufliche Erfahrungen im deutsch-französischen Bereich sammeln kann. Ganz wichtig ist außerdem, dass sowohl die Auslandsphase als auch das Praktikum, wenn es im Ausland ist, finanziell unterstützt werden; zum einem von der deutsch-französischen Hochschule (DFH), zum anderen durch das Erasmus+ Programm.
Welche Herausforderungen haben sich dir denn im Studium gestellt?
Dass man sich immer wieder neu auf die einzelnen Fächer einstellen muss. Dass es sein kann, dass man gerade noch auf Französisch ein Buch gelesen hat und dann ein wirtschaftliches Fach hat, indem man Zinsen errechnen muss. Das ist definitiv eine Herausforderung. Aber das ist auch das, was so viel Spaß macht, weil man so viel Abwechslung hat.
Am meisten gefällt mir, dass man (...) sich heraussuchen kann, was einem liegt, was einem Spaß macht und das dann vertiefen kann.
Was gefällt dir am meisten in deinem Studium?
Am meisten gefällt mir, dass man aus diesen ganz verschiedenen Perspektiven, die einem im Studium geboten werden, sich heraussuchen kann, was einem liegt, was einem Spaß macht und das dann vertiefen kann. Für ein Praktikum war ich z.B. im deutsch-französischen Institut (dfi) in Ludwigsburg, ein Forschungsinstitut, das sich mit der aktuellen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Lage in Frankreich und Deutschland beschäftigt. Ein anderes Praktikum habe ich im Umweltministerium des Landes NRW gemacht und schreibe jetzt aktuell meine Bachelor-Arbeit über Klimapolitik in Deutschland und Frankreich, kann also mein Interesse für die beiden Länder direkt umsetzen.
Was möchtest du beruflich dann damit machen?
Aktuell kann ich mir vorstellen, in die Politik- oder Wirtschaftsberatung zu gehen. Gerne mit dem Fokus Umwelt und Nachhaltigkeit und das natürlich, wenn möglich, auch im deutsch-französischen Kontext.
Was möchtest du zukünftigen Studierenden deines Faches mitgeben?
Wenn man sich für AKWI interessiert, ist es auf jeden Fall wichtig, ein großes Interesse für die französische Sprache und Kultur mitzubringen. Man sollte sich also schon mit der Sprache befasst haben. Und einem sollte klar sein, dass dieser sehr geisteswissenschaftliche Teil durch einen mathematischen Teil in Wirtschaftswissenschaften ergänzt wird.