Wuppertaler Sonderpädagoge Christian Huber erhält Landeslehrpreis NRW
Um besonders engagierte Hochschullehrende zu würdigen und ihre Arbeit sichtbar zu machen, lobte das Land Nordrhein-Westfalen den Landeslehrpreis zum dritten Mal aus. Damit unterstützt die Landesregierung herausragende und innovative Leistungen, beispielsweise die Entwicklung und Umsetzung neuartiger Lehrkonzepte, den Einsatz besonderer Prüfungsmethoden oder neue Ansätze in der Beratung und Betreuung von Studierenden. Die Auszeichnung wird in fünf Kategorien vergeben, das Preisgeld von je 50.000 Euro soll für die Weiterentwicklung der Lehre der Preisträger*innen eingesetzt werden. Über die Vergabe des Preises in allen Kategorien entscheidet eine Jury aus Lehrenden, Studierenden und Hochschuldidaktiker*innen.
Ausgezeichnetes Engagement
„Sie begeistern Studierende für das Lernen, Forschen und die Praxis – und leisten mit der exzellenten Ausbildung junger Menschen einen großen Dienst an der Gesellschaft“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Prof. Huber wurde in der Kategorie „Lehre an Universitäten“ für seine herausragenden Leistungen geehrt.
„Unsere eigenen Überzeugungen und unser Engagement für ein Fach und seine Inhalte, sind eine nicht zu unterschätzende Grundlage dafür, dass Studierende sich mit dem Fach identifizieren können“, sagt der Preisträger. Echte Begeisterung bei angehenden Lehrkräften könne man jedoch nur erzeugen, wenn man überzeugend vermittle, wie Erkenntnisse der Sonderpädagogik zu alltäglichen Problemlösungen in der späteren Berufswelt beitragen. „Ich versuche diese Anbindung in der Lehre immer wieder zu schaffen“, so Huber. Er freue sich sehr über die offizielle Wertschätzung seiner Arbeit. „Gute Lehre entsteht nicht im luftleeren Raum und ist immer auch eine Teamleistung. Daher gebührt die Ehre genauso dem gesamten Sonderpädagogik-Team. Vor allem freue ich mich, dass unsere Studierenden unser Engagement wertschätzen.“
Studierende vergeben Bestnoten für Wuppertaler Lehre
Denn die Bewerbung für den Preis wurde durch die Fachschaft des Instituts für Bildungsforschung in der School of Education initiiert. „In seinen Veranstaltungen ist er stets darauf bedacht, alle Studierenden mitzunehmen und aktiv in das inhaltliche Geschehen einzubinden“, heißt es in der Begründung der Fachschaft. Und weiter: „Rege Diskussionen, die Nutzung digitaler Tools, aber auch die Präsenz, die seine Person im Raum ausstrahlt, sorgen dafür, dass man sich seinen Lehrinhalten kaum entziehen kann und vor allem möchte. Er strahlt eine starke Authentizität aus und nutzt auch eigene Erfahrungen und Anekdoten, damit der Lerninhalt greifbarer wird.“
Eine Würdigung, die für Prof. Susanne Buch als Prorektorin für Studium und Lehre nicht überraschend kommt: „Seit Jahren bewerten seine Studierenden seine Lehrveranstaltungen mit Bestnoten. Für seine innovativen Lehrformate wurde Professor Dr. Christian Huber bereits zwei Mal mit dem Lehrlöwen der Bergischen Universität ausgezeichnet.“ Und auch Uni-Rektorin Prof. Dr. Birgitta Wolff spart nicht mit wohlverdientem Lob: „Mit seinem herausragenden Engagement und seiner inspirierenden Lehrtätigkeit trägt Christian Huber maßgeblich dazu bei, die Wissensvermittlung auf ein neues Niveau zu heben und unsere Bildungslandschaft zu bereichern. Diese Auszeichnung ist nicht nur eine Anerkennung für seine herausragende Arbeit, sondern auch ein Zeugnis für die besondere Lehrqualität an unserer Universität.“
Zur Person
Christian Huber studierte Pädagogik und Sonderpädagogik an der Universität zu Köln, wo er 2006 auch promovierte. Nach mehrjähriger praktischer Tätigkeit als Schulpsychologe an der regionalen Schulberatung in Leverkusen war Huber in Köln bis 2013 Juniorprofessor für Sonderpädagogische Grundlagen in den Bereichen Lernen und Verhalten. Bevor er im Oktober 2015 nach Wuppertal kam, hatte er an der Universität Potsdam die Professur für Inklusionspädagogik/Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung inne.
Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte an der Bergischen Universität sind soziale Integration von Schüler*innen, Förderung von sozialer Integration, Peer-Einfluss bei Verhaltensstörungen, Entwicklung von Instrumenten zur Verhaltensverlaufsdiagnostik sowie Inklusion von Schüler*innen mit Problemen in der emotional-sozialen Entwicklung.