Wuppertaler Malala Days mit Uni-Gleichstellungspreis ausgezeichnet
Die Wuppertaler Malala Days sind Aktionstage mit Vorträgen und Diskussionsrunden von Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen aus verschiedenen Ländern und Fächern. In den Beiträgen geht es um bildungswissenschaftliche, soziologische, literatur- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen mit verschiedenen regionalen Schwerpunkten im Globalen Süden. Die Veranstaltung ist angelehnt an einen von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen, weltweiten Aktionstag zu Ehren der Kinder- und Bildungsrechtsaktivistin Malala Yousafzai, die für ihr Engagement 2014 den Friedensnobelpreis erhielt.
Ganztägig, hybrid und kostenlos
Die Wuppertaler Malala Days finden als ganztägige, hybride und kostenlose Veranstaltungen im Vortragssaal des Katholischen Stadthauses in Wuppertal-Elberfeld und parallel dazu über Zoom statt. Im Jahr 2022 haben über 80 Personen an der Veranstaltung teilgenommen. Kommende Woche Mittwoch findet der Malala Day bereits zum dritten Mal statt. Dieses Jahr wird es unter anderem Einblicke in Auslandserfahrungen und die Situation vor Ort in Kamerun, Uganda, Argentinien, Venezuela und Chile geben; in einem weiteren Veranstaltungsteil geht es um Tsitsi Dangarembga, eine simbabwische Autorin und Filmemacherin, die als bedeutende Regisseurin des jüngeren afrikanischen Kinos gilt und 2020 in die 100-Women-Liste der BBC aufgenommen wurde. Zudem richtet die Veranstaltung ihren Blick auch auf zwei Regionen mit andauernden akuten Konflikten und fragt, was Kriege für das Recht auf Bildung bedeuten: Die ukrainische Gastwissenschaftlerin Prof. Dr. Gelinada Grinchenko stellt Schicksale ukrainischer Frauen vor und Abeer Alhayek wird über ihre Flucht aus Syrien und das Ankommen in Wuppertal berichten.
Beeindruckendes Engagement
Die Jury überzeugte insbesondere die Breite der adressierten Themen, die durch die Veranstaltung eröffneten Vernetzungsmöglichkeiten sowie die internationale Ausrichtung. „Zudem beeindruckt, dass Laura Wiemer die Veranstaltung im Grunde ohne finanzielle Dauerförderung bereits im dritten Jahr organisiert, die Förder- und Spendengelder zur Durchführung wirbt sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachgruppe Romanistik für jeden Malala Day selbst ein“, ergänzt Brigitte Halbfas, Gleichstellungsbeauftragte der Bergischen Universität und Jury-Mitglied. Das Preisgeld von 5.000 Euro ist da sehr willkommen – nicht nur als Reserve für den nächsten Malala Day, wie die Ausgezeichnete verrät: „Neben der existierenden Veranstaltung, plane ich ein weiteres Format, das weiblichen Stimmen aus der spanischen Gegenwartsliteratur mehr Gehör verschafft und das Bezüge zu den Gender Studies, also der Geschlechterforschung, herstellt.“
Überreicht wurde der Preis am Mittwochnachmittag im Rahmen der Senatssitzung von Uni-Rektorin Prof. Dr. Birgitta Wolff, die betonte: „Es ist bemerkenswert, mit welchem Engagement an unserer Universität so vielschichtige Formate wie die Malala Days entwickelt werden. Von ihnen profitiert nicht nur die Uni-Community; sie sind vielmehr eine Plattform, um gesellschaftlich relevante Themen wie zum Beispiel die Förderung von Bildungschancen auch außerhalb des Hörsaals wissenschaftlich fundiert zu diskutieren.“ Die jahrelange Auslobung des Gleichstellungspreises und die sorgfältige Auswahl der Preistragenden zeigten eindrucksvoll, welch hohen Stellenwert die Gleichstellung an der Bergischen Uni habe.
Zum Hintergrund
Die Bergische Universität schreibt jährlich einen Gleichstellungspreis mit dem Ziel aus, Projekte im Bereich der Gleichstellung einschließlich der Vereinbarkeit von Studium/Beruf und Familie sichtbar zu machen, zu belobigen und durch das Preisgeld zukünftige gleichstellungspolitische Aktivitäten zu stärken.
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird für hervorragende, innovative Projekte und strukturelle Maßnahmen auf dem Gebiet der Gleichstellung vergeben.