„Vielfalt bilden“ - Kirchliche Hochschule in Wuppertal lädt zur Aktionswoche ein
„Mit der Aktionswoche schlägt die Kirchliche Hochschule einen Bogen zwischen dem Tag ihrer eigenen Gründung am 31. Oktober 1935 bzw. dem Tag ihrer Wiedereröffnung am 31. Oktober 1945 und der Enttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds, auch NSU genannt, die sich am 4. November zum zehnten Mal jährt“, sagt Prof. Dr. Konstanze Kemnitzer, Rektorin der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel. „Wir wollen damit ein starkes Zeichen gegen jede Form der Diskriminierung setzen und gemeinsam mit Wuppertalerinnen und Wuppertalern darüber diskutieren, wie demokratieförderndes Lehren und Lernen in einer pluralen Gesellschaft auf lokaler Ebene gelingen kann.“
Wuppertal ist die Stadt der Barmer Theologischen Erklärung, die Mitglieder der Bekennenden Kirche 1934 als Akt des Widerstands gegen den erstarkenden Nationalsozialismus veröffentlichten. Die Kirchliche Hochschule wurde ein Jahr später gegründet und kurze Zeit später verboten. Heute studieren auf dem Campus der Kirchlichen Hochschule rund 200 Menschen evangelische Theologie. Viele leben zudem in einem der beiden Wohnheime.
Auf dem Campus findet auch die Aktionswoche statt, die die Themen „Diskriminierung“, „Verfolgung“ und „Terror“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und Interessierte zum Diskurs einlädt. Dafür bietet sie unterschiedliche Veranstaltungsformate: angefangen bei der Ausstellung „4074 Tage“, die die Tatorte der NSU-Morde zeigt, über einen Gottesdienst und ein Expert*innengespräch zum Thema „Bildung gegen Rechts“ bis hin zu einer Fahrradexkursion zu den Nazi-Tatorten in Wuppertal in den Jahren 1933 bis 1945. „Die Anschläge von Halle und Hanau haben gezeigt, dass in Deutschland auch nach der Enttarnung des NSU aus rassistischen und antisemitischen Motiven gemordet wird“, sagt Kemnitzer. „Wir wollen daran erinnern, dass auch die Freiheit von Lehre, Forschung und Glaube immer wieder zu verteidigen ist.“
Infos zur Aktionswoche finden Sie hier.