In der Wuppertaler CityKirche stellt Jens Beckert, Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung und Professor für Soziologie in Köln, am 9. Juli seine Analyse zum Umgang mit dem Klimawandel vor. Sie führt ihn zu der Erkenntnis, dass trotz des akuten Handlungsbedarfs, der besteht, um unsere Lebensgrundlage zu sichern, noch immer zu viele Menschen – vor allem in wichtigen Entscheidungspositionen – die Umsetzung wirkungsvoller Lösungen vor sich herschieben.

Der Wachstumsdrang der kapitalistischen Moderne, stellt Beckert in seinem 2024 erschienenen Buch fest, steht einem effektiven Klimaschutz im Weg: Die bisherigen Maßnahmen reichen demnach bei weitem nicht aus, um einen drastischen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur zu verhindern, durch den große Teile der Erde in wenigen Jahrzehnten unbewohnbar werden. Beckert, der Anfang des Jahres für den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse nominiert war, analysiert in seinem Buch das Zusammenspiel des Profitstrebens der Wirtschaft, der Konsumbedürfnisse der Bürger*innen und des Interesses der Staaten an fortlaufendem Wirtschaftswachstum. Sein Fazit: Dringend notwendige Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung werden verwässert. Die globalen Gefahren, die hieraus resultieren, könnten nur dadurch abgewendet werden, dass eine solidarisch handelnde Zivilgesellschaft Wirtschaft und Politik umgestaltet.

Die Wuppertaler Transformationsgespräche sind ein Veranstaltungsformat der Fachgruppe Philosophie der Bergischen Universität Wuppertal. Die Gesprächsrunde in der CityKirche am 9. Juli wird im Anschluss an die Diskussionsbeiträge von Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Philosophieprofessor Smail Rapic für das Publikum geöffnet. Moderatorin ist Rita Casale, Professorin für Erziehungswissenschaft an der Bergischen Universität.