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Nachruf

Trauer um Prof. Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann

04.07.2024|12:17 Uhr

Die Bergische Universität Wuppertal trauert um den emeritierten Professor Karl-Hans Laermann. Der Bundesbildungsminister a. D. ist am 26. Juni 2024 im Alter von 94 Jahren gestorben. Laermann war einer der ersten Professoren im Bereich Bauingenieurwesen, die an die 1972 gegründete Gesamthochschule berufen wurden.

Prof. Karl-Hans Laermann in der Wuppertaler Pauluskirche im März 2012. // Foto Michael Mutzberg

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.H. Dr. h. c. mult. Karl-Hans Laermann hatte die Professur für Baustatik inne, leitete das Labor für Experimentelle Spannungsanalyse und Messtechnik und bildete zahlreiche Bauingenieur*innen aus. Seine Kolleg*innen und Studierenden schätzten nicht nur seine herausragende Expertise, sondern auch seine angenehme Persönlichkeit und sein großes, konstruktives Engagement für die Fakultät und die Universität. Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 1995 blieb er präsent und sehr geschätzt.

Die wissenschaftliche Laufbahn von Prof. Laermann begann mit einem Studium des Bauingenieurwesens an der RWTH Aachen. Als Diplomingenieur war er bei mehreren Baufirmen tätig, bevor er 1963 promoviert wurde. 1966 habilitierte er sich mit einer Arbeit über „spannungsoptische Methoden zur Lösung elastizitätstheoretischer Aufgaben im Bauwesen“. 1971 wurde er in Aachen zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt, 1974 zum Professor für Baustatik in Wuppertal berufen.

Für seine bedeutenden Beiträge zur Wissenschaft wurde Prof. Laermann mehrfach ausgezeichnet, darunter mit Ehrendoktorwürden der Technischen Universität Košice, der Tianjin Universität, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Technischen Universität Prag. Die European Association for Experimental Mechanics würdigte seine Beiträge zur experimentellen Mechanik mit dem „Award of merit“. Zudem wurde er als „korrespondierendes Mitglied“ in die Klasse der physikalischen Wissenschaften der „Accademia delle Scienze dell'Istituto di Bologna“ gewählt; zu ihren Mitgliedern zählen auch Albert Einstein, Marie Curie und Luigi Galvani. 1996 verlieh ihm die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth das Große Verdienstkreuz mit Stern.

Auch um die Wissenschaftspolitik machte Prof. Laermann sich verdient. 24 Jahre lang, von 1974 bis 1998, war er Teil der FDP-Bundestagsfraktion, wo er sich unter anderem als Sprecher in Forschungs- und Technologiefragen und als Mitglied des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft und Forschung engagierte. 1994 diente er im Kabinett von Helmut Kohl als Bundesminister für Bildung und Wissenschaft. Das Leben von Prof. Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann war geprägt von Wissenschaft und Politik, und er prägte Politik und Wissenschaft.

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