Nachruf
Trauer um Dr. rer. pol. Ingrid Henkels
„Als ich mich als neue GFBU-Schatzmeisterin beim Gründungsrektor Professor Rainer Gruenter vorstellte, hatte ich das Gefühl, dass er überrascht war, dass da eine Frau auftrat. Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte, aber er hatte wohl eher einen Herrn aus der Industrie erwartet.“ – So beschrieb Ingrid Henkels ihren Amtsantritt 1977 als Schatzmeisterin der Gesellschaft der Freunde der Bergischen Universität (GFBU) in der Zeitzeug*innen-Festschrift „50 Jahre Bergische Universität Wuppertal: Erinnerungen an die Gründungszeit“, die 2022 zum Jubiläum der Bergischen Universität erschien.
Diesem ersten Engagement für die GFBU, der heutigen FABU, folgte ein 24-jähriger Vorsitz – auch als Symbol tiefer Verbundenheit zur Bergischen Universität. Zu deren Entwicklung und Förderung trug sie in ihrer Amtszeit und auch darüber hinaus maßgeblich bei. So brachte sie u. a. die Veranstaltungsreihe Uni-Konzerte auf den Weg und die Uni damit in die Stadtgesellschaft. 1982 rief sie die GFBU-Förderpreise ins Leben, die bis heute viele junge Wissenschaftler*innen finanziell und ideell unterstützen. Am 1. Juli 2003 übergab sie ihr Amt an den Remscheider Unternehmer Senator E.h. Dipl.-Ing. Karl-Ernst Vaillant. Ihr Engagement für die FABU aber war weiterhin unermüdlich. Bis zu ihrem Tod setzte sich Ingrid Henkels in allen Belangen der Gesellschaft mit großer Hingabe ein. Für ihr umfassendes Tun und Wirken erhielt sie 1986 die Ehrenbürgerwürde der Bergischen Universität.
Dr. Ingrid Henkels wurde 1931 in Ahlen (Westfalen) geboren. 1951 machte sie ihr Abitur in Ahlen und schloss ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaft in Münster und München an. 1955 erhielt sie ihren Abschluss als Diplom-Kauffrau. Danach wurde sie Vertriebsleiterin einer Schuhfabrik, wo sie bis 1960 tätig war. 1957 begann sie ihr Promotionsstudium in Graz und erhielt 1959 ihren Abschluss als Dr. rer. pol.
Ingrid Henkels war auch Familienmensch, verheiratet und Mutter von drei Söhnen. Nach der Geburt ihrer Kinder wandte sie sich ab 1965 verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten zu. So war sie u. a. stellvertretende Vorsitzende des Colloquium Feminarum, einer Vereinigung von Unternehmer-Gattinnen aus NRW, Präsidentin des Soroptimist-Clubs Wuppertal und Mitglied im Vorstand von Soroptimist Deutschland.