Teilchenbeschleuniger: CERN, DESY & Co. bauen wegweisende Experimente in Wuppertal auf
Mit Teilchenbeschleunigern wie dem „Large Hadron Collider“ am CERN, einem der größten und renommiertesten Zentren für physikalische Grundlagenforschung, erforschen Physiker*innen die kleinsten Bestandteile der Materie. In den Geräten werden die Teilchen auf sehr hohe Energien beschleunigt und von Detektoren beobachtet, die schließlich die Ergebnisse dieser Kollisionen erfassen und Aussagen über die Wechselwirkung der Teilchen zulassen. Die dabei gewonnenen Daten sollen unter anderem dabei helfen, die noch offenen Fragen zur Entwicklung unseres Universums zu beantworten.
Messung kosmischer Myonen
Im Rahmen der „EURIZON Detector School“ an der Bergischen Universität werden vom 17. bis 28. Juli insgesamt 14 Experimente durchgeführt, immer in Kleingruppen mit etwa vier bis sechs Teilnehmenden, sodass jede*r nahezu alle Experimente machen kann. Mithilfe von detaillierten Anleitungen führen die Teilnehmenden die Messungen selbst durch. Ein Experiment beschäftigt sich beispielsweise mit der Messung von Geschwindigkeit und Lebensdauer kosmischer Myonen, die in der Erdatmosphäre erzeugt werden und mit annähernd Lichtgeschwindigkeit die Erdoberfläche erreichen. Bei einer weiteren Aufgabe geht es um den Bau eines einfachen Teilchendetektors für ionisierende Strahlung.
Bahnbrechende Testaufbauten
Darüber hinaus wird es in den Räumen der Universität auch um die Forschung für die nächste Generation von Teilchenbeschleunigern gehen: So kommen die Doktorand*innen mit Testaufbauten in Kontakt, die einmal den Weg für den am CERN geplanten Future Circular Collider (FCC) ebnen könnten. Mit diesem sollen in Zukunft noch höhere Energien erreicht werden, um Teilchen aufeinanderprallen zu lassen.
Organisiert wird die „Detector School“ von der Arbeitsgruppe „Experimentelle Teilchenphysik“ an der Bergischen Universität unter Leitung von Prof. Dr. Christian Zeitnitz in Zusammenarbeit mit der Justus-Liebig-Universität Gießen, den Großforschungseinrichtungen GSI/FAIR, CERN, DESY und INFN und mit Mitteln aus dem EU-Projekt EURIZON, das sich der Weiterentwicklung von europäischen Forschungsinfrastrukturen widmet und ein spezielles Unterstützungsprogramm für ukrainische Forschende in Not und ukrainische Forschungseinrichtungen umfasst. Es werden 130 Teilnehmende – Doktorand*innen, Lehrende und Betreuer*innen der Experimente – aus insgesamt 28 verschiedenen Nationen erwartet.
Kontakt
Mustafa Schmidt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Experimentelle Teilchenphysik
Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften
E-Mail muschmidt[at]uni-wuppertal.de