Newsportal

 

 

Lösungen für den Handel

Start-up der Bergischen Uni gewinnt Wissenschaftspreis 2025

24.02.2025|13:05 Uhr

Schneller wissen, was die Zielgruppe bewegt: Das Start-up experial von der Bergischen Universität Wuppertal entwickelt KI-gestützte digitale Zwillinge für die Marktforschung. Nun hat es den renommierten mit 50.000 Euro dotierten EHI-Wissenschaftspreis 2025 in der Kategorie „Bestes Start-up“ gewonnen.

Ausgezeichnet für exzellente Arbeit: Das Start-up experial bei der Verleihung des Wissenschaftspreises 2025. Die zwei Mitgründer Dr. Tobias Klinke (links) und Nader Fadl (rechts) sind an der Bergischen Universität eng mit dem Lehrstuhl für Marketing verbunden. // Foto EHI Retail Institute

Gegründet wurde experial von Dr. Tobias Klinke und Nader Fadl von der Bergischen Universität Wuppertal. Die beiden Wirtschaftswissenschaftler sind (ehemalige) Promovenden am Lehrstuhl für Marketing bei Prof. Dr. Tobias Langner und entwickeln mit ihrem Start-up eine innovative Lösung, um die Marktforschung schneller und kostengünstiger zu gestalten: KI-basierte digitale Zwillinge simulieren reale Zielgruppen und liefern präzise Antworten für strategische Marketing- und Einkaufsentscheidungen von Unternehmen.

Die Unternehmen umgehen damit typische Herausforderungen in klassischen Umfragen: Im Gegensatz zu menschlichen Teilnehmenden haben die digitalen Zwillinge beispielsweise keine Motivationsprobleme, wie sie bei realen Stichproben häufig auftreten.

Wo Wissenschaft zur Praxis wird

„Als forschungsgetriebenes Team, das neue Methoden der digitalen Marktforschung entwickelt, ist der Wissenschaftspreis für uns eine besondere Anerkennung und Motivation zugleich“, erklärt Gründer Tobias Klinke. Zusammen mit seinen Mitstreitern nahm er den Preis vergangene Woche in Düsseldorf vor rund 250 Gästen aus Handel und Konsumgüterindustrie entgegen. Dorthin eingeladen hatten die EHI Stiftung und GS1 Germany, die den Preis an Wissenschaftler*innen sowie Start-ups verleihen, deren exzellente wissenschaftliche Arbeiten und Projekte relevant für die Handelsbranche und die Konsumgüterindustrie sind.

Die experial-Technologie basiert auf großen Datensätzen, maschinellem Lernen und natürlicher Sprachverarbeitung. Sie ermöglicht Unternehmen, tiefgehende Analysen ihrer Konsument*innen bis zu 100-mal schneller als mit herkömmlichen Methoden durchzuführen.

Mehr erfahren auf der Webseite von experial.

Prof. Dr. Tobias Langner: „Eine großartige Leistung, zu der ich herzlich gratuliere! Ich freue mich, dass Tobias Klinke und Nader Fadl der Bergischen Universität Wuppertal über unsere gemeinsamen Forschungsprojekte auch weiterhin eng verbunden sind. Ihre innovativen Ansätze zeigen, welches Potenzial in der Verbindung von Wissenschaft und Praxis steckt.“

Unterstützung im Gründungsprozess erhielt experial auch vom Start-up Center der Bergischen Universität. Dessen operativer Leiter Dr. Kazem Mochkabadi (Mitte) begleitete das Gründerteam zur Preisverleihung nach Düsseldorf. // Foto BUW

Professionelle Strukturen

Gratulationen kommen auch vom Start-up Center der Bergischen Universität Wuppertal, das experial in der letzten Phase vor der Gründung beraten und für den Wissenschaftspreis nominiert hat. Dr. Kazem Mochkabadi, operativer Leiter: „Im Start-up Center helfen wir angehenden Gründer*innen zum Beispiel bei der Strukturierung einer Idee, beraten zur Auswahl geeigneter Förderprogramme oder bereiten auf Ideen-Pitches vor Investor*innen vor. Eine Erfolgsgeschichte wie die von experial zeigt, wie lohnenswert und wichtig die gemeinsame Arbeit in professionellen Strukturen ist.“

Gründungsberatung an der BUW dauerhaft etabliert

Die Bergische Universität Wuppertal stärkt ihre Unterstützung für Gründungsinteressierte nachhaltig: Seit Januar 2025 wird das Start-up Center nicht mehr über das EXIST-Potenziale-Programm, sondern direkt durch die Universität finanziert. Damit ist die zentrale Anlaufstelle für unternehmerische Ideen langfristig gesichert und fest in der Hochschulstruktur verankert. Durch die zentrale Finanzierung bleibt das breite Angebot an Beratung, Coaching, Veranstaltungen und Fördermöglichkeiten für angehende Gründer*innen – wie im Fall des Start-ups experial – erhalten.

„Diese Entscheidung ist ein bedeutender Schritt für die nachhaltige Förderung von Unternehmertum an unserer Universität“, erklärt Prof. Dr. Christine Volkmann, wissenschaftliche Leiterin des Start-up Centers. „Die dauerhafte institutionelle Unterstützung ermöglicht es uns, unsere Angebote weiter auszubauen und langfristig Studierende sowie Mitarbeitende bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen zu begleiten.“

Seit seiner Gründung hat das Start-up Center bereits über 690 Beratungen durchgeführt, aus denen 458 Gründungsprojekte entstanden sind – davon 148 erfolgreiche Unternehmensgründungen. Diese beeindruckende Bilanz zeige, wie stark das Ökosystem für Unternehmertum an der Universität gewachsen sei.

Weitere Informationen zu den Angeboten sind auf der Webseite des Start-up Centers verfügbar.