Tagung
Speiseöle im Fokus der Lebensmittelchemischen Gesellschaft NRW

Manche Substanzen haben in Nahrungsmitteln nichts zu suchen: Der Umgang mit solchen Störstoffen im Herstellungsprozess von Speiseölen war ein Thema, dem sich die Lebensmittelchemiker*innen bei ihrer Tagung an der Bergischen Uni widmeten. // Foto Bergische Universität
Die Lebensmittelchemie in Wuppertal, dieses Jahr Gastgeberin der Tagung, zeichnet sich durch eine starke Forschungsorientierung aus, in der sowohl die Analytik als auch die physiologische und toxikologische Charakterisierung von Lebensmittelinhaltsstoffen im Mittelpunkt stehen. Diese Vielfalt wurde durch das umfangreiche Tagungsprogramm abgedeckt. Dabei fokussierte sich das diesjährige Programm besonders auf den Themenbereich der „Speiseöle“.
Die geladenen Redner*innen gaben Einblicke in ihre verschiedenen Tätigkeitsbereiche und beleuchteten damit auch die Interdisziplinarität des Fachgebiets. Die Palette reichte dabei von Grundlagenforschung an den Hochschulen und Forschungsinstituten, über Entwicklungstätigkeit in der Industrie bis hin zur Überwachung des Umgangs mit Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen durch die amtlichen Untersuchungseinrichtungen, die zusammen zum Wohl der Verbrauchenden wirken.
In den ersten Sessions standen die Inhaltsstoffe und die Authentizität von Speiseölen wie Olivenöl im Fokus. So berichteten die Referent*innen, welche Regelungen es zu unerwünschten Stoffen in Speiseölen gibt. Spannend war dabei, wie die Industrie im Rahmen des Herstellungsprozesses von Speiseölen mit solchen Störstoffen umgeht. Sie steht in dem Verfahren vor der Herausforderung die Gehalte an Schadstoffen zu reduzieren und gleichzeitig die Bildung von anderen potenziell schädlichen Nebenprodukten zu vermeiden.
Ferner wurde beleuchtet, welchen Einfluss die Rebsorte und Tresterlagerung auf die Zusammensetzung und Qualität von nativem Traubenkernöl hat und wie sich der Anteil in oxidierten Fettsäuren zwischen nativen und raffinierten Ölen wie Sonnenblumenöl und Rapsöl unterscheiden. In den weiteren Sessions wurde ein Blick über den Tellerrand gewagt und weitere Aspekte aus Forschung und Praxis thematisiert.
Abgerundet wurde die Tagung durch eine Postersession sowie ein Tutorium, das sich mit der Analytik von Speiseölen beschäftigte und die Teilnehmenden zur Mitarbeit anregte.
Mehr Hintergrund
Der Regionalverband NRW ist Teil der Lebensmittelchemischen Gesellschaft (LChG), der größten Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Die Vorsitzende des Regionalverbandes NRW, Prof. Dr. Melanie Esselen von der Universität Münster, begrüßte die Teilnehmenden ebenso wie die Rektorin der BUW Prof. Dr. Brigitta Wolff und Vertretende des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW und des Vorstandes der LChG.