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Neue Erasmus-Partnerschaft

Rap-Forschung verbindet Andalusien und das Bergische Land

22.04.2025|09:25 Uhr

Ab dem Wintersemester 2025/26 erweitert die Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften der Bergischen Universität Wuppertal ihr Erasmus-Netzwerk um die Universität Córdoba (UCO) in Südspanien. Nach bestehenden Kooperationen mit den Universitäten in Cádiz, Huelva und Málaga ist Córdoba die vierte Partnerhochschule in der Region Andalusien. Ausgangspunkt der neuen Zusammenarbeit ist das interdisziplinäre Interesse an der andalusischen Rapperin Gata Cattana (1991-2017), deren Werk sowohl in Wuppertal als auch in Córdoba wissenschaftlich erforscht wird.

Blick auf die Altstadt von Córdoba // Foto Colourbox

Die feministische Künstlerin gilt in Spanien als kulturelle Ikone einer jungen Generation, die in ihrer Heimat zum Inbegriff der Forderung nach sozialer Gerechtigkeit wurde. Initiiert wurde die Partnerschaft von Susana Pinilla Alba, Romanistin an der Bergischen Universität, die Gata Cattanas lyrisch-musikalisches Werk im Rahmen ihrer Promotion untersuchte. Bereits 2023 richtete sie eine viel beachtete Gedenkveranstaltung in Wuppertal aus, an der neben Studierenden auch Künstlerinnen aus Spanien sowie die Mutter der 2017 verstorbenen Rapperin teilnahmen.

Ein Gegenbesuch in Córdoba im April 2025 – anlässlich einer Feier zum erfolgreichen „UCO Gata Cattana“-Stipendienprogramm – wurde zum Startschuss für das neue Erasmus+-Abkommen. Künftig können Spanisch-Studierende aus Wuppertal ein Studiensemester oder ein Praktikum in Córdoba absolvieren.

Bei den Feierlichkeiten zum „UCO Gata Cattana“-Stipendienprogramm in Córdoba: Teilnehmerinnen der Diskussionsrunde (vo
.l.n.r.) Marta Jiménez, Ana Llorente und Susana Pinilla Alba.

Über Gata Cattana

Gata Cattana (eigentlich Ana Isabel García Llorente, 1991-2017) war eine spanische Rapperin, Dichterin und Politikwissenschaftlerin aus Adamuz in der Provinz Córdoba. In ihren Texten verband sie gesellschaftskritischen Rap mit Elementen klassischer Lyrik, politischen Theorien und feministischem Denken. Ihre Musik war geprägt von einem reflektierten Umgang mit Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, sozialer Ungleichheit, kultureller Identität und andalusischem Erbe.

Trotz ihres frühen Todes im Alter von nur 25 Jahren gilt Gata Cattana heute als eine der einflussreichsten Stimmen ihrer Generation. Sie wurde zur Ikone eines feministischen und zugleich literarisch anspruchsvollen Hip-Hop, der weit über die Musikszene hinaus Wirkung entfaltet hat.