Fachkräftesicherung
Projekt UpTrain setzt neue Impulse für Hochschullehre
An der Konzeption und Durchführung der neuen Weiterbildungsmöglichkeiten (mehr dazu in der Infobox) wirkte das Lehr- und Forschungsgebiet Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement der Bergischen Universität Wuppertal unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ulrike Reutter aktiv mit; beispielsweise mit der Gestaltung von zwei Blockseminaren. Hierbei kamen Mitarbeitende aus Verkehrsunternehmen und Studierende in einen intensiven Austausch. „Um möglichst alle Teilnehmenden individuell anzusprechen, haben wir unterschiedliche Seminar-Methoden eingesetzt“, berichtet Matthias Geisbüsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehr- und Forschungsgebiet. Zum Repertoire zählten neben Phasen der Wissensvermittlung auch Einzelarbeiten sowie vor allem Gruppenarbeiten und -diskussionen.
Mehr zu den Ergebnissen: Die neuen Weiterbildungsmöglichkeiten
„Berufsspezialist*in Elektronik Mobilität“ und „Master Professional in Technologischen Innovationsstrategien“ heißen die aus dem Projekt hervorgegangenen und darin bereits erprobten Weiterbildungsangebote mit anerkanntem Prüfungsabschluss der Industrie- und Handelskammer (IHK): 52 Mitarbeitende aus Verkehrsunternehmen erwarben auf diese Weise schon Kenntnisse, die für zusätzliche Karrierechancen in ihrem Berufsfeld sorgen. Die Angebote sollen verstetigt werden. Schon jetzt ist klar, dass die Fortbildung zum Berufsspezialisten auch 2025 angeboten werden kann.
Die UpTrain-Projektpartner haben zudem einen Leitfaden für innovative Weiterbildungen mit konkreten Tipps zur Gestaltung zukunftsweisender Lernszenarien erstellt. Dieser ist – genau wie weitere Informationen zum abgeschlossenen Projekt – auf der Projektwebseite abrufbar.
Während die Fortbildungsteilnehmenden aus den Unternehmen von neuen Impulsen aus der Forschung und Ideen des Branchennachwuchses profitieren, können Studierende das an der Universität vermittelte, eher theoretische Wissen frühzeitig mit praktischen Perspektiven abgleichen. Gemeinsam wurden Herausforderungen aus dem Berufsalltag veranschaulicht – wie zum Beispiel das Thema „Tarifdschungel im ÖPNV“ – und faktenbasiert sowie lösungsorientiert bearbeitet. Im Anschluss an die einwöchigen Blockseminare wurde den Studierenden jeweils eine Karriereberatung zum beruflichen Einstieg in die Mobilitätsbranche angeboten.
Unterstützung im Lernprozess
Ein weiterer wichtiger Bestandteil für die Entwicklung der Weiterbildungsformate im Projekt waren digitale Lerneinheiten, um den Teilnehmenden das Fortbildungswissen ortsunabhängig und zeitlich flexibel bereitstellen zu können. An zwei digitalen Lerneinheiten wirkten Mitarbeitende der Wuppertaler Universität mit. Diese kommen über das Projekt hinaus nun ebenfalls Studierenden zugute. Die digitalen Lerneinheiten fassen Wissen aus den Uni-Veranstaltungen zusammen, die sich in den Bachelorstudiengängen Verkehrswirtschaftsingenieurwesen und Bauingenieurwesen schwerpunktmäßig mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) beschäftigen, und ergänzen dieses. „Studierende können so spielerisch die Inhalte aus den Vorlesungen vertiefen“, erklärt Mitarbeiter Marius Hellmund.
„Als Universität spüren wir den steigenden Personalbedarf in der Mobilitätsbranche. Daher ist es uns ein Anliegen, den Austausch zwischen Universitäten und Verkehrsunternehmen zu fördern und an der Entwicklung neuer Weiterbildungsformate mitzuwirken“, erklärt Prof. Ulrike Reutter. Den Studierenden solle damit Lust auf die Themenfelder im Bereich ÖPNV gemacht und das Lernen für die Prüfungen erleichtert werden.
Mehr zum InnoVET-Projekt UpTrain
Attraktivität, Qualität und Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung steigern und neue Lernortkooperationen initiieren: Das sind die Ziele des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung durchgeführten Innovationswettbewerbs InnoVET. Vier Jahre lang wurden in diesem Rahmen insgesamt 17 Projekte gefördert. Unter ihnen auch das Vorhaben UpTrain mit dem Kernziel, zwei neue gewerblich-technische Fortbildungen mit IHK-Abschluss für die Mobilitätsbranche zu entwickeln. Die Inhalte der Fortbildungen werden praxisnah vermittelt. Sie sollen die zukünftigen Herausforderungen an die Branche widerspiegeln und zukunftsorientierte Fachkarrieren ermöglichen.
Im Projektverbund arbeiteten Verkehrsunternehmen, Hochschulen und Industrieunternehmen koordiniert von der Akademie des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zusammen.