Vorbilder schaffen
Physikerinnen im Fokus: Einblicke, Inspiration und Sichtbarkeit

Mehr als 20 Interviews sind mittlerweile in der Reihe „Physikerin des Monats“ erschienen. // Fotos Fachgruppe Physik
Ziel des Projekts: Mehr Sichtbarkeit für Frauen in der Physik, inspirierende Vorbilder schaffen und mit Klischees aufräumen. „Wir wollen zeigen, wie vielfältig die Physik ist und junge Frauen für ein Physikstudium begeistern“, betont Dekanatsreferentin Dr. Isabella Kappner, die das Projekt mit initiiert hat.
Maßgeschneidertes Format für die BUW
Die Idee entstand 2022 auf einer Physikerinnentagung, bei der die Studentinnen Melike Konerding Karasu und Lena Tarrach auf das Format „Physikerin der Woche“ des Arbeitskreises für Chancengleichheit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) stießen. Zurück an der Universität brachten sie den Vorschlag ein, die Inhalte einfach auf der Fakultäts-Webseite zu verlinken. Doch schnell war klar: Statt nur eine bestehende Initiative zu übernehmen, sollte ein eigenes Format entwickelt werden, maßgeschneidert für die Bergische Universität und ihre Physikerinnen.
Kappner schuf die Rahmenbedingungen, damit aus einer vielversprechenden Idee ein nachhaltiges Projekt wurde. „Wir wollten nicht nur zeigen, dass Frauen in der Physik arbeiten – wir wollten ihre Geschichten erzählen, ihre Wege sichtbar machen und mit Vorurteilen aufräumen“, erklärt sie. Gemeinsam wurde ein Fragenkatalog erarbeitet, geeignete Kommunikationskanäle festgelegt und die ersten Porträts ausgewählt. Seither führt Lena Tarrach, die inzwischen Doktorandin im Bereich Theoretische Chemische Physik ist, die Interviews und schreibt die Beiträge für die Webseite, während Melike Konerding Karasu die Inhalte für Social Media aufbereitet.
Vielfältige Wege in die Physik
Die Auswahl der Physikerinnen erfolgt vielfältig: Interessierte können sich selbst melden, von anderen nominiert werden oder werden gezielt angesprochen. Die Bandbreite der Porträts zeigt eindrucksvoll, dass Physikerinnen ganz unterschiedliche Werdegänge haben – manche wussten schon früh, dass sie Physik studieren wollten, andere fanden erst über Umwege zu ihrem Fach. Besonders spannend findet Kappner die Antworten auf die Frage, mit welchen Klischees die Physikerinnen aufräumen wollen. „Es ist erstaunlich – und manchmal erschreckend –, mit welchen Vorurteilen Frauen in den Naturwissenschaften immer noch konfrontiert werden. Diese Perspektiven machen deutlich, warum unser Projekt so wichtig ist.“
Die Resonanz auf das Format „Physikerin des Monats“ ist groß, insbesondere in den sozialen Netzwerken. „Eine detaillierte Analyse der Auswirkungen auf die Anmeldezahlen im Physikstudium haben wir noch nicht durchgeführt, aber wir sehen, dass unsere Beiträge weit über die Universität hinaus Interesse wecken“, so Kappner. Neben den wissenschaftlichen Aspekten kommt auch der Humor nicht zu kurz: Eine besonders beliebte Frage ist die nach dem „nerdigsten“ Erlebnis der Physikerinnen – mit oft unerwarteten und amüsanten Antworten.
Facettenreiches und lebendiges Bild
Mit ihrem Engagement trägt die Reihe dazu bei, ein facettenreiches und lebendiges Bild der Physik zu vermitteln und Vorbilder für kommende Generationen zu schaffen. „Physik ist nicht nur spannend, sondern auch ein exzellentes Studienfach – und wir wollen zeigen, dass es für jede und jeden zugänglich ist“, sagt die Dekanatsreferentin.
Physikerin des Monats
Jeden ersten Mittwoch im Monat wird im Rahmen der Interviewreihe eine Physikerin der Bergischen Universität vorgestellt. Sie bekommt eine Bühne für ihre Forschung, ihre Karrierewege und ihre persönlichen Geschichten. „So machen wir sichtbar, wie vielfältig Physik ist – und inspirieren vielleicht die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen“, sagt Isabella Kappner.
Wer mitmachen oder eine Physikerin vorschlagen will, kann sich bei Lena Tarrach (tarrach[at]uni-wuppertal.de) oder Dr. Isabella Kappner (kappner[at]uni-wuppertal.de) melden.
Alle Interviews der Reihe gibt es auf der Webseite der Fakultät.