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Orte der Demokratiegeschichte: Matinée zum Schauspielhaus Wuppertal

15.01.2024|08:07 Uhr

Im vergangenen Jahr beschäftigten sich Studierende der Bergischen Universität mit Orten der Demokratiegeschichte in Wuppertal. Acht dieser Orte werden im Rahmen einer Veranstaltungsreihe vorgestellt. Eine Matinée zum Schauspielhaus Wuppertal am 21. Januar um 11 Uhr bildet den Abschluss dieser Reihe. Veranstaltungsort ist das Pina-Bausch-Zentrum.

Das Schauspiel der Wuppertaler Bühnen, das 1945 nach der Befreiung vom Nationalsozialismus als eine der ersten Bühnen Deutschlands wieder den Vorhang hob, agierte bis heute an unterschiedlichen Spielorten in Elberfeld und Barmen. Ein besonders prominenter Ort wurde das Schauspielhaus an der Friedrich-Engels-Allee, das – durch seine Architektur besondere Transparenz vermittelnd – 1966 mit der Rede von Heinrich Böll über die Freiheit der Kunst eröffnet wurde. Bis zur Rede Bölls hatte sich das Schauspiel langsam aber sicher aus der „Kunst“ des Nationalsozialismus hin zur Kunst in der Demokratie entwickelt. Dabei bezog es auch die Jugend mit ein, die sich aus nationalsozialistisch geprägter Mentalität befreien wollte und musste.

Nicht nur entwickelten sich dort in der Bundesrepublik bekannte Schauspieler*innen wie Xenia Pörtner und Harald Leipniz, sondern auch Paul Pörtners Weg zum experimentellen Theater und demokratischen Mitspieltheater begann im Wuppertaler Schauspielhaus. Im Engelsjahr 1970 kam es mit der Inszenierung des kommunistischen Stückes „Der Stern wird rot“ von Sean O`Casey zu großer Empörung des eher konservativ eingestellten Wuppertaler Publikums, was zur öffentlichen Auseinandersetzung und damit zur weiteren Demokratisierung durch das Schauspiel führte.

Diese und andere geschichtliche Entwicklungen der Demokratiegeschichte im Wuppertaler Schauspiel werden bei der Matinée thematisiert. Die Intendantin des Pina-Bausch-Zentrums, Bettina Milz, der Schauspielintendant Tomas Braus, die Schauspielerin Julia Wolf, der Schauspieler Martin Weiß, Julia Kolat (Geige), Ann-Kristin Mertmann (Geige) sowie Beatrix Burghoff und Studierende des Bergischen Weiterbildungskollegs Wuppertal gestalten das Programm. Organisator ist Wolfgang Heinrichs, außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal, in Kooperation mit dem Zentrum für Stadtgeschichte (Dr. Lars Bluma) und dem Bergischen Kolleg Wuppertal (Beatrix Burghoff).

Termin: 21.01., 11 Uhr; Ort: Pina Bausch Zentrum/ehemaliges Schauspielhaus Wuppertal, Bundesallee 260, 42103 Wuppertal.

Kontakt:
apl. Prof. Dr. Wolfgang Heinrichs
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Telefon 0202/439-2422
E-Mail wheinri[at]uni-wuppertal.de

„Orte der Demokratiegeschichte“

In Kooperation des Stadthistorischen Zentrums mit der Bergischen Universität und dem Bergischen Kolleg Wuppertal wurde 2023 ein studentisches Projekt initiiert, das die Orte der Demokratiegeschichte in Wuppertal identifizieren, erforschen und vermitteln soll. Exemplarisch wurden acht Orte ausgewählt, an denen historische Ereignisse stattfanden, die für die Demokratiegeschichte in Wuppertal relevant sind und Orte, die die Wurzeln und Entwicklung unserer Demokratie vermitteln. Dazu zählen das Engels-Haus, das Barrikadendenkmal in Elberfeld, die börse, der Hammer Verlag, der Helene-Weber-Platz, das Schauspielhaus, die Konsumgenossenschaft Vorwärts sowie die Gemarker Kirche. Ziel des Projektes ist, diese Liste der Orte der Demokratiegeschichte in Wuppertal kontinuierlich zu erweitern und daraus eine Route der Wuppertaler Demokratiegeschichte zu entwickeln.

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