Online-Portal „Arthur Schnitzler digital“ bietet ab sofort neue Funktionen
„Fräulein Else“, „Doktor Gräsler, Badearzt“ oder auch die „Komödie der Verführung“ – die Online-Plattform stellt diese und andere Werke des Wiener Autors digital aufbereitet zur Verfügung. Dazu zählt neben den jeweiligen Lesetexten auch das entsprechende Material aus dem Nachlass des Schriftstellers, von der ersten Notiz bis zum fertig ausgearbeiteten Text.
Zu den Verbesserungen der neuen Version Beta 3.0 gehören eine Neustrukturierung der Werkauswahl sowie die Möglichkeit zum Open-Access-Download konstituierter Lesetexte im XML-TEI-Format. Vor allem aber wird erstmals auch ein Werk in der Rubrik „Mikrogenese“ zugänglich sein: Das im Rahmen der Edition entwickelte, innovative digitale Werkzeug zum modularen Textvergleich – Comparo – ermöglicht einen gänzlich neuen Blick auf die Entstehung von Schnitzlers berühmter Monolognovelle „Fräulein Else“.
Die Mikrogenese-Darstellung präsentiert zu einem Werk gehörende Dokumente (z. B. Notizen, Skizzen, Werkniederschriften und Drucke) nebeneinander in der Chronologie ihres Entstehens. „Die einzelnen Sätze dieser Dokumente werden von ‚Comparo‘ automatisch miteinander verglichen und einander zugeordnet. Die Genese eines Textes, Kontinuität und Wandel lassen sich auf diese Weise im Detail verfolgen. Die entsprechende Ansicht können Nutzer*innen je nach individueller Forschungsfrage optimieren“, erklären die Projektleiter an der Bergischen Universität, Prof. Dr. Michael Scheffel und Prof. Dr. Wolfgang Lukas.
Hintergrund
Das binationale Forschungsprojekt „Arthur Schnitzler digital. Digitale historisch-kritische Edition (Werke 1905 bis 1931)“ wird von Wissenschaftler*innen an der Bergischen Universität Wuppertal, der University of Cambridge und dem University College London in Kooperation mit der Cambridge University Library, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Arthur-Schnitzler-Archiv-Freiburg sowie dem Trier Center for Digital Humanities durchgeführt.
Zum Portal: https://www.arthur-schnitzler.de/