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Nachruf zum Tod von Plakatkünstler Prof. Günther Kieser

12.06.2023|11:35 Uhr

Zweifellos gehört Günther Kieser, geboren am 24. März 1930 in Kronberg im Taunus bei Frankfurt am Main, zu den bedeutenden Plakatgestaltern unserer Zeit. Bereits Ende der 60er Jahre ist er in der Musikszene eine Art Institution. Seine Plakate bilden ein Manifest der Kreativität, ein Festival der Ideen in Formen und Farben, Ausdruck eines neuen Lebensgefühls. Der Grafikdesigner, der von 1982 bis 1992 an der Bergischen Universität Wuppertal visuelle Kommunikation lehrte, verstarb im Alter von 92 Jahren in Offenbach am Main.

Prof. Günther Kieser lehrte von 1982 bis 1992 an der Bergischen Universität Wuppertal.

Es sind  Botschaften einer neuen Generation mit wunderbaren Weltvorstellungen voller Musik, Exotik und bizarrer Lebensfreude. Die berühmtesten Jazz- und Popstars dieser Zeit werden von ihm unübersehbar in Szene gesetzt. Immer wieder nachgedruckt, sind sie bald begehrte Ikonen, die weltweit ausgestellt und auf den Internationalen Plakat Biennalen vielfach ausgezeichnet werden. 1964 wird Günther Kieser in die AGI Alliance Graphique Interationale aufgenommen. Von 1982 bis 1992 lehrt er an der Bergischen Universität Wuppertal visuelle Kommunikation.

Rückblickend hängen Günther Kiesers Plakate an der Stirnseite jenes Raumes, den wir uns einbilden, wenn wir die Wirkung und die Grenzen kreativen Schaffens definieren. Sie kleben zwischen Kunst und Handwerk, zwischen Unikat und Serie, Dekoration und Anspruch, Sein und Sinn.

Und mir wird klarer, weshalb ich als Student und später als Freund und Kollege an der Universität stets einen bewundernden Blick auf seine Inszenierungen werfe. Es ist die Trauer um den Verlust der Bilder, die man spontan begreifen und in Erinnerung behalten will.

Günther Kieser starb am 22. März 2023 im Alter von 92 Jahren in Offenbach am Main. 

Prof. Uwe Loesch
Von 1990 – 2008 Dozent für Kommunikationsdesign an der Bergischen Universität Wuppertal

Kiesers international bekanntesten Motiv: Konzertplakat für Jimi Hendrix

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