Mit Wissen über Besatzungserfahrungen gegen Kriegspolemik und Desinteresse
Ein Blick in die Ukraine zeigt: Besatzung ist (wieder) ein aktuelles Thema. Doch nicht nur heute leiden Menschen darunter – in den Jahren des Zweiten Weltkriegs lebten 230 Millionen Menschen unter deutscher Besatzung: zwischen Norwegen und den griechischen Mittelmeerinseln, zwischen der französischen Atlantikküste und Gebieten tief im Inneren der damaligen Sowjetunion. Zu ihren gemeinsamen Erfahrungen gehörte, dass Krieg und Besatzung zu Versorgungsmängeln, vielfach auch zu Hunger, führten.
Was es heißt, Hunger zu haben, mit Lebensmittelengpässen zu kämpfen und welche Strategien die Betroffenen entwickelten, um mit den Notlagen umzugehen, dokumentiert nun das Online-Portal „Societies under German Occupation. A Source Edition“. Die bereits 2021 erschienene dazugehörige Printversion „Fighting Hunger, Dealing with Shortage“ wurde von der American Library Association auf die Winners’ List „Best Historical Materials published in 2021 and 2022“ aufgenommen. Erarbeitet von einem Team internationaler Expert*innen aus zwanzig Ländern und federführend an der Bergischen Universität Wuppertal gehostet, bietet das Online-Portal rund 600 Quellen erstmals in Originalsprache und in englischer Übersetzung an, die in mehr als siebzig Archiven europaweit gesammelt worden sind. Der Link zum Portal wird lauten: https://societiesundergermanoccupation.uni-wuppertal.de/
„Das Schweigen brechen“: Save the Date für Folgeveranstaltung
Das historische Schweigen und die ganz aktuelle Kriegspolemik brechen möchte auch eine hochkarätig besetzte Folgeveranstaltung an der Bergischen Universität Wuppertal, die am 21. November ab 18 Uhr unter dem Titel „Das Schweigen brechen: Besatzungserfahrungen damals und aktuell – Ein ukrainisch-russisch-deutsches Gespräch“ stattfindet. In diesem Rahmen diskutieren:
Prof. Dr. Gelinada Grinchenko, Institut für Ukrainische Studien der Nationalen V.-N.-Karazin-Universität Charkiv und Gastwissenschaftlerin an der Bergischen Universität Wuppertal (BUW)
Prof. Dr. Irina Sherbakova, Historikerin und Publizistin, Mitbegründerin der 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Menschenrechtsorganisation „Memorial“
Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann MdB, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Mitglied des FDP-Bundesvorstandes, Mitglied des Vorstands der FDP-Bundestagsfraktion
Organisation / Moderation / fachliche Information: Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Bergische Universität Wuppertal.
Weitere Informationen folgen zu gegebener Zeit.
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Historisches Seminar
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
E-Mail Sekretariatnng[at]uni-wuppertal.de