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Veranstaltung

Lesung und Gespräch zur deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg

15.04.2025|15:54 Uhr

Im Mai jährt sich das Ende des zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Aus diesem Anlass liest Tatjana Tönsmeyer, Professorin an der Bergischen Universität Wuppertal, am Mittwoch, 7. Mai, ab 19.30 Uhr aus ihrem Buch „Unter deutscher Besatzung. Europa 1939 bis 1945“. Im Anschluss diskutiert die Autorin gemeinsam mit Helge Lindh, SPD-Bundestagsabgeordneter und kulturpolitischer Sprecher, über die Relevanz und politische Dimension des Gedenkens in der heutigen Zeit. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Offenen Abende in der Johanneskirche, Altenberger Straße 25, statt. Der Eintritt ist frei.

Cover C.H. Beck

Am 8. Mai 1945 schwiegen nach fast sechs Jahren endlich die Waffen: Der Zweite Weltkrieg, der am 1. September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen begonnen hatte, war zu Ende. Allein in Europa hat dieser Krieg rund 36 Millionen Menschenleben gekostet.

In der Betrachtung dieser großen Zahl geht auch 80 Jahre nach Ende des Weltkrieges oftmals verloren, dass es in den ehemals deutsch besetzten Ländern mehr zivile als militärische Opfer gab. Auch erlagen die Opfer nicht an erster Stelle den Kampfhandlungen, sondern der deutschen Okkupation.

Was es bedeutete, unter deutscher Besatzungsherrschaft leben zu müssen, wie der Alltag von Millionen von Menschen mit Hunger, Wohnungszerstörungen, Verschleppungen zur Zwangsarbeit und weit verbreiteter Angst aussah und welche Strategien sie fanden, um mit den Zumutungen der Okkupation umzugehen, das beleuchtet erstmals in europäischer Perspektive das Buch „Unter deutscher Besatzung. Europa 1939 bis 1945“ von Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer.

In die Johanneskirche ist die Historikerin am Vorabend des Jahrestages zu einer Lesung mit anschließender Diskussion eingeladen. Es moderiert Laura Eckl, Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bergischen Universität.

Prof. Tönsmeyer lehrt und forscht seit 2011 an der Bergischen Universität Wuppertal im Fach Neuere und Neueste Geschichte. Sie leitete über viele Jahre das internationale Forschungsprojekt „Societies under German Occupation“ und ist Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Beiräte, darunter der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, des Hauses der Geschichte Bonn/Leipzig/Berlin und des Deutschen Historischen Instituts in Warschau. Sie war Sachverständige für den Kulturausschuss des Deutschen Bundestages in der Frage der Einrichtung eines NS-Dokumentationszentrums Zweiter Weltkrieg und Besatzungsverbrechen.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete und kulturpolitische Sprecher Helge Lindh nahm u. a. an der Launch-Veranstaltung zum Online-Portal „Societies under German Occupation“ teil. Er ist in der Wuppertaler Südstadt aufgewachsen.