Newsportal

 

 

Wissenszuwachs im Kompetenzzentrum

Kabel und Transformatoren auf dem Prüfstand: Bergische Uni ermittelt Bedarfe für das klimaneutrale Stromnetz

29.10.2024|13:30 Uhr

Für den Ausbau der deutschen Stromnetze werden bis 2045 mehr als 500.000 Kilometer Kabel und fast ebenso viele Transformatoren benötigt. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Bergischen Universität Wuppertal im Auftrag von BDEW und ZVEI.

In gut zwanzig Jahren will Deutschland klimaneutral sein - was das für das Stromnetz der Zukunft bedeutet, haben Forschende der Bergischen Uni im Auftrag analysiert. // Foto Colourbox

Zum Gelingen der Energiewende in Deutschland wird es neben dem starken Zubau von Erneuerbaren Energien, emissionsneutralen Wärmeerzeugern und der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität auch auf den Ausbau der Stromnetze ankommen, um die neuartigen Erzeuger und Lasten in diese zu integrieren.

Dazu haben sich der ZVEI e. V., als herstellerseitiger Verband der Elektro- und Digitalindustrie, sowie der BDEW e. V., als Interessenverband der deutschen Strom- und Energiebranche, zusammengeschlossen und eine Studie zur Quantifizierung der Technologiebedarfe in deutschen Verteilnetzen beim Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal unter Leitung des Lehrstuhlinhabers Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek in Auftrag gegeben. Ziel war es, die bundesweit benötigte Anzahl an Betriebsmitteln, die einerseits aufgrund des Netzausbaus neu errichtet und andererseits wegen der fortschreitenden Alterung von bestehenden Betriebsmitteln erneuert werden müssen, zu bestimmen.

Die Ergebnisse zeigen unter anderem einen Bedarf von mehr als einer halben Million Kilometern an Kabeln in der Niederspannung sowie rund einer halben Million Transformatoren für die Umspannung von der Mittel- auf die Niederspannung. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Transformatoren für die Umspannung von der Hoch- auf die Mittelspannung: Mehr als fünftausend, knapp 70 Prozent des Bestands, müssen neu errichtet, aufgerüstet oder ersetzt werden.

„Durch die enge Verzahnung der wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte unseres Lehrstuhls mit den Herausforderungen von Netzbetreibern konnten wir die an uns gestellte Aufgabe einer Betriebsmittelanalyse erfolgreich bewältigen“, ordnet Projektleiter Dr. Kevin Kotthaus den Beitrag aus der Wissenschaft ein. Insbesondere das NRW Kompetenzzentrum Zustandsbewertung elektrischer Betriebsmittel nimmt hierbei eine entscheidende Rolle ein. „Mit unserer Expertise erarbeiten wir Lösungsansätze für die Herausforderungen der Energiewende und diskutieren deren Umsetzbarkeit im engen Austausch mit der Praxis“, so Kotthaus.

Die Dokumentation, auch zukünftiger Studien und Forschungsarbeiten, erfolgt unter anderem in Form einer Wissensdatenbank, in der zum Beispiel wichtige Kenntnisse über Störungsanfälligkeiten von Betriebsmitteln gesammelt und Verteilnetzbetreibenden zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Infos über #UniWuppertal: