Poetikdozentur
Jan Philipp Reemtsma zu Gast in Wuppertal
Die drei öffentlichen Veranstaltungen – eine in der Elberfelder CityKirche sowie zwei auf dem Uni-Campus Grifflenberg – stießen auf großes Interesse. Bereits zu Beginn des Sommersemesters hatten sich erneut zahlreiche Studierende in dieses einzigartige Seminarangebot eingeschrieben. Darin beschäftigen sie sich zunächst mit den Texten des jeweiligen Dozierenden, die auf Fakten beruhen und den Anspruch erheben, von der Realität zu erzählen: etwa Zeitungsartikel oder Biografien. „Selten lassen sich dabei die Grenzen zwischen fiktionalem und faktualem Erzählen trennscharf ziehen“, sodass ganz eigene kunstvolle Beiträge entstehen“, weiß Initiator und Planer Prof. Dr. Christian Klein vom Zentrum für Erzählforschung an der Bergischen Universität. Höhepunkt und für beide Seite gleichermaßen aufregend und neu seien dann das persönliche Kennenlernen und der Austausch miteinander.
Warum Reemtsma? Eine Frage, die für Klein leicht zu beantworten ist: „Er verkörpert fast idealtypisch den Literaten und Wissenschaftler in einer Person, mit einem unabhängigen Blick auf gesellschaftliche Phänomene – ohne Denkkonventionen, ebenso überraschend humorvoll wie oft unerwartet provokant.“
Für die Veranstaltungsbesuchenden und Studierende war das erneut ein Glücksfall! „2022 hatten wir mit Marcel Beyer einen eher „erzählenden“ Dozenten“, erläutert Klein. Carolin Emcke brachte 2023 eine starke politische Note hinein. Jan Philipp Reemtsma fügte dem nun eine sozialwissenschaftliche Komponente hinzu, etwa mit der aktuellen Frage, warum Gesellschaft Helden benötige und wo sie diese finde.