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Große Eröffnung

In Wuppertal startet am 18. Oktober die neue „Kunsthalle Barmen“

02.10.2024|10:54 Uhr

Die leuchtende Neonarbeit „Be Afraid of the Enormity of the Possible“ des chilenischen Künstlers Alfredo Jaar an der Fassade der Kunsthalle Barmen kündigt ihr Programm bereits an: Am 18. Oktober um 18 Uhr beginnt hier mit der Auftaktausstellung Shared Spaces die neue Ära des geschichtsträchtigen Hauses in der Barmer Innenstadt.

  • Die Fakultät für Design und Kunst der Bergischen Universität erfindet die Kunsthalle Barmen für mindestens drei Jahre neu.
  • Auftaktausstellung „Shared Spaces“ öffnet am 18. Oktober 2024. Mit der ersten Ausstellung im Herbst 2024 beginnt ein regelmäßiges, spannendes Programm aus internationaler Gegenwartskunst und experimentellen Ausstellungs­formaten.
  • Sie sind Journalist*in und möchten an der Pressekonferenz am 15.10.2024 teilnehmen? Dann melden Sie sich zwecks Anmeldung, weiterer Informationen, Text- und Bildmaterial bei Barbara Green, E-Mail: presse[at]kunsthallebarmen.de; Mobil: 0176/32908744.

Die Kunsthalle Barmen erwacht unter Leitung der Bergischen Universität Wuppertal ab 18.10.2024 zu neuem Leben. // Foto Kunsthalle Barmen, Lichtinstallation: Alfredo Jaar, Be Afraid of the Enormity of the Possible, 2015, Ausstellungsansicht Shared Spaces, 2024; Bergische Universität Wuppertal in Kooperation mit der Stadt Wuppertal. Ersteller und Copyrightvermerk: Sigurd Steinprinz / Bergische Universität Wuppertal

WUPPERTAL: Internationale Gegenwartskunst kommt nach Barmen

Neben jährlich zwei Ausstellungen internationaler Gegenwartskunst unter der Regie der Künstlerischen Leitung Isabelle Meiffert werden für die „Kunsthalle Barmen“ zukünftig gemeinsam mit dem Team und den Studierenden der Fakultät für Design und Kunst der Bergischen Universität drei weitere experimentelle Ausstellungsformate entwickelt. All das stets begleitet von einem vielfältigen Vermittlungsprogramm, um zeitgenössische Kunst, Design und Gestaltung erfahrbar zu machen. Das sogenannte „LAB“, ein Labor für kulturelle Bildung in der Kunst­halle Barmen, wird durch das Team der Universität gemeinsam mit Studierenden, städti­schen Initiativen, Bildungseinrichtungen und Bürger*innen gestaltet.

„Der Skulpturenpark, das Pina-Bausch-Zentrum und das Von Der Heydt-Museum gehören zu den herausragenden Kulturorten in Wuppertal. Darauf ruht die Stadt sich aber nicht aus, sondern nimmt diese Fülle als Ansporn. Nun kommt die Kunsthalle Barmen hinzu und lädt alle Menschen ein, mitten in der Fußgängerzone Kunst zu erleben. Die Studierenden der Bergischen Universität sammeln hier praktische Erfahrungen in der Gestaltung und Vermittlung von Ausstellungen. Ich bin gespannt, welche Formate kultureller Bildung hier erdacht werden! Kunst und Kultur bereichern unser Leben, lassen uns teilhaben – ein unschätzbar wirkungsvolles Mittel gegen Einsamkeit und für mehr Zusammenhalt.“

Ina Brandes Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

KUNSTHALLE BARMEN: Eine besondere gemeinsame Idee wird Realität

Den Ausschlag gab 2023 ein Austausch von Prof. Dr. Birgitta Wolff als Rektorin der Wuppertaler Universität mit dem Kulturdezernenten und Stadtdirektor Wuppertals, Matthias Nocke. Anfang Juli 2024 konnte die Bergische Universität gemeinsam mit der Stadt und dem Kunst- und Museumsverein des Von Der Heydt-Museums dann die Neubelebung der Kunst­halle Barmen verkünden. Mit der Trägerschaft durch die Bergische Universität, unter der Regie der Fakultät für Design und Kunst und mit der Kuratorin Isabelle Meiffert als Inhaberin der Dr. Jörg Mittelsten Scheid-Gastprofessur wird die Kunsthalle Barmen zum Forschungslabor für die Vermittlung von Gegenwartskunst, Design und Gestaltung.

Ein großes Abenteuer, das seitdem hinter den Kulissen einen mächtigen Entwicklungs­prozess durchlaufen hat. Und das gilt nicht nur für die Vorbereitung der Ausstellung, sondern auch für die Studierenden, die schon seit Monaten intensiv in die Gestaltung der Kunsthalle Barmen eingebunden sind. Sie haben mobile Möbel für das LAB entwickelt, ein Leitsystem für die örtlichen Gegebenheiten erarbeitet und sind außerdem an der Konzeption, Organisa­tion und Durchführung der Vermittlungsprogramme maßgeblich beteiligt. Das Gesamtteam der Kunsthalle Barmen bilden Sebastian Bartel, Marc Kox, Prof. Katharina Maderthaner, Isabelle Meiffert, Prof. Annemarie Neser, Prof. Katja Pfeiffer, Momo Trommer und Christoph Westermeier.

„Unsere Entscheidung, die achte Dr. Jörg Mittelsten Scheidt-Gastprofessur diesmal mit der erfah-renen Kuratorin Isabelle Meiffert zu besetzen, ist das Bekenntnis der Bergischen Universität zu unserer Stadt und diesem Vorhaben. Die Kunsthalle Barmen ist zum einen ein herausragendes Beispiel für die Bergische Förderkultur, die so vieles ermöglicht, und zum anderen für die enge Verbindung zwischen Wissenschaft und Kunst in der Region, die die neue Barmer Kunsthalle trägt.“

Prof. Dr. Birgitta Wolff, Rektorin der Bergischen Universität Wuppertal

„SHARED SPACES“: Einladung zum Kennlernen und Begegnen

Dafür steht das Thema der ersten Ausstellung Shared Spaces, die Interessierte ab dem 18. Oktober auf dem Vorplatz bis hinein in die rund 400 Quadratmeter großen Ausstellungs­flächen im Obergeschoss erleben können. Begleitet wird die Schau von einem experimentel­len Vermittlungsangebot.

In Zeiten eines herausfordernden gesellschaftlichen Klimas eröffnen die künstlerischen Arbeiten Räume: für soziale Praktiken und Selbstermächtigung, für immersive Netzhaut­bilder, für Irritationen und Reflektionen. Zu den künstlerischen Arbeiten zählen Neon- und Licht-Installationen, Videos, Soundarbeiten und Performances. Künstlerische Interventionen wie eine Sauna mit integrierter Bar von Baltic Raw Org und ein Brunnen als sozialer Treff­punkt von Raul Walch werden den Geschwister Scholl-Platz vor der Kunsthalle Barmen bele­ben. Außerdem erwartet alle Besucher*innen ein üppiges Bankett der Künstlerin Sonja Alhäuser.

Die Ausstellung bewegt sich entlang des Spannungsfeldes zwischen gesellschaftlichem Zusammenhalt und dem Gefühl, auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, zwischen Identitäts­bildung, Sprachlosigkeit und der Befragung sozialer Normen und Rituale. Sie ist eine Einla­dung, die Stärken von Gemeinschaften zu erkunden und einander neu zu begegnen. Zu den ausstellenden Kunstschaffenden zählen Sonja Alhäuser, Francis Alÿs, Baltic Raw Org, Monica Bonvicini, Paul Budniewski, common ground, comp_zero, Antje Engelmann, Heiner Franzen, Ivana Franke, Alfredo Jaar, kinesic, Katerina Matsagkos, Rita McBride, Laure Prouvost, Michael Sailstorfer, Isaac Chong Wai und Raul Walch.

„Welche Rolle Institutionen in unserer Gesellschaft heute spielen, wie wir unsere diverse Nachbar*innenschaft erreichen und einen inspirierenden Ort physischen Austauschs etablieren können, stehen als Fragen im Vordergrund. Ich kann es kaum erwarten, das experimentell und mit künstlerischen Mitteln zu erforschen!“

Isabelle Meiffert, Künstlerische Leitung der Kunsthalle Barmen

„KUNSTHALLE BARMEN LAB“: Mitmachen ausdrücklich erwünscht!

Bildungseinrichtungen, soziale Initiativen, Institutionen und Bevölkerung: Sie alle sind herz­lich eingeladen, am „Kunsthalle Barmen LAB“ mitzuwirken, teilzunehmen oder es zu fördern. Impulse aus der Stadtgesellschaft werden gern aufgenommen und durch das Team der Kunsthalle gemeinsam mit Studierenden der Bergischen Universität Wuppertal und den beteiligten Künstler*innen zu einem vielfältigen Vermittlungsprogramm verwoben. 

Während der gesamten Laufzeit der Ausstellung Shared Spaces gibt es Workshops, Führun­gen und Performances sowie weitere Angebote für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und diverse Gruppen. Mehr Informationen zum Programm: kunsthallebarmen.de/LAB.

„Das ‚LAB‘ wird aktiv, kreativ und schnell sein! Wir reagieren auf aktuelle Fragestellungen, Tagespolitik, Themen der Ausstellungen sowie Impulse der Teilnehmenden und Besuchenden. Deshalb freuen wir uns über weitere Anfragen und Interessent*innen!“

Prof. Katja Pfeiffer, Initiatorin der Kunsthalle Barmen und Leitung LAB

Spenden herzlich willkommen

Die Vermittlungsangebote freuen sich auch über monetäre Unterstützung: Unter https://lmy.de/TyKfa finden Spendenwillige Möglichkeiten für kleine oder größere Beträge. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ausgesuchte Veranstaltungen oder Materialanschaf­fungen finanziell zu unterstützen. Hier zu stöbern ist also ausdrücklich erwünscht und vermit­telt einen Einblick in Umfang und Vielfalt des „LAB“-Angebotes. Sofern nicht anders gewünscht, werden alle Spendenden namentlich erwähnt.

KUNSTHALLE BARMEN: Ein Ort schreibt seine große Geschichte fort

Die ehemalige Barmer „Ruhmeshalle“ ist nicht irgendeine Kunsthalle, sondern – insbeson­dere mit Blick auf die Geschichte des Hauses – ein Ort mit besonderem Aufforderungs­charakter. Um die vorletzte Jahrhundertwende auf Initiative des Barmer Kunstvereins gebaut, war die Kunsthalle als lebendiger Ort der Begegnung mit Kunst stets durch die Barmer Bürgerschaft getragen. Schon die Einweihung erfolgte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung.

„Dieses Gebäude künstlerisch wiederzubeleben, bedeutet nicht nur, für den Innenstadtbereich Barmen, sondern auch für Wuppertal und das Bergische Land einen weiteren Kulturhotspot zu schaffen. Gleichzeitig verdeutlich und verstärkt dieses Projekt die intensive und vielseitige Kooperation von Universität und Stadt.“

Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal

Die damals hier gezeigten Künstler*innen füllen heute die Grundlagenliteratur zur Kunst des begin­nenden zwanzigsten Jahrhunderts. Barmen wurde zu einer Hochburg des Expressionismus mit der Folge, dass der Barmer Kunstverein Ende der 1920er-Jahre eine der bedeutendsten und angesehensten Sammlungen moderner Kunst Europas besaß. Im Dritten Reich wurde diese durch Brand, Diebstahl und Beschlagnahme enorm dezimiert. 1954 erfolgte dann der Wiederaufbau des 1943 im Krieg völlig zerstörten Gebäudes.

Heute beherbergt es neben den Ausstellungsräumen das „Haus der Jugend“ mit Theatersaal und Musikclub sowie die Barmer Stadtteilbibliothek. Unter Einbeziehung dieser unterschied­lichen Nutzer*innen wird sich das Ausstellungs- und Vermittlungsprogramm unter der Träger­schaft der Bergischen Universität in Zukunft nicht nur auf die fünf Ausstellungsräume im zweiten Obergeschoss beschränken, sondern auch das Foyer, das Zwischengeschoss und den Vorplatz als potenzielle Räume für Austausch und Kunst miteinbeziehen.

„Unser Bemühen, diesen traditionsreichen Kulturstandort der Stadt Wuppertal wieder mit Leben zu füllen, können wir als Erfolg verbuchen, wenn es uns gelingt, ebenso mutig und auch widerspenstig gesellschaftlich relevante Themen zu verhandeln, wie es einst dem Barmer Kunstverein gelungen ist.“

Prof. Katja Pfeiffer, Initiatorin der Kunsthalle Barmen und Leitung LAB

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