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Kooperation mit der Uni

Historische Schulbibliothek des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums ist vollständig digitalisiert

05.02.2025|10:56 Uhr

Wer sich für die Bücherschätze aus der historischen Schulbibliothek des Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums (WDG) interessiert, ist nicht mehr auf einen Besuch in der Wuppertaler Unibibliothek angewiesen. Denn nun sind alle Bände digital im landesweiten Open-Access-Portal NOAH.nrw zugänglich. Neben dem Vorteil der zeit- und ortsunabhängigen Nutzung werden so auch die wertvollen Originale geschont.

Aufstellung eines Teils der Sammlung des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums im Rara-Magazin der Universitätsbibliothek Wuppertal. Mit „Rara“ wird besonders schützenswerte Literatur bezeichnet. // Foto Peggy Leiverkus

Historische Schätze in guten Händen

2016 stellte sich mit der Räumung des ehemaligen WDG-Gebäudes die Frage: Wohin mit den historischen, teils in schlechtem Zustand befindlichen Büchern. Nach Zwischenlösungen am Johannisberg, auf der Hardt und dank vermittelnder Kontakte des Bergischen Geschichtsvereins und der Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften der Wuppertaler Uni gelangten die Werke schließlich 2017 als Dauerleihgabe an die Universitätsbibliothek. Schnell war die Digitalisierung beschlossene Sache. „Auch wenn die Werke wahrscheinlich eher für die Geschichtsforschung von Interesse sind, freuen wir uns, wenn auch unsere Schüler*innen darin zeitgemäß ‚blättern‘ können und sich vielleicht für die bald 450jährige Tradition ihrer Schule begeistern lassen“, freut sich Schulleiterin Claudia Schweizer-Motte.

Spezialscans sichern zerbrechliche Werke

„Unter den insgesamt 71 Büchern aus dem 15. bis 19. Jahrhundert finden sich viele aufwändig gestaltete Textausgaben antiker griechischer und lateinischer Klassiker, aber auch Werke humanistischer Autoren sowie ein Kartenwerk des berühmten Duisburger Kartographen Gerhard Mercator“, beschreibt Unibibliotheksleiter Uwe Stadler Inhalt und Umfang der ehemaligen Schulbibliothek. Die meist großformatigen und schadensanfälligen Bände wurden – anders als beim Scannen von Alltagsdokumenten – in einem besonders schonenden Verfahren und mit spezieller Hardware abgelichtet. Eine für jedes digitale Dokument erstellte Inhaltsstrukturierung erleichtert im NOAH-Viewer die Navigation durch die teilweise viele Hundert Seiten umfassenden Folianten, die sich von der vertrauten Gliederung heutiger Druckwerke unterscheiden. Auch eine Volltextsuche ist möglich.

Wissen digital und vor Ort auch in Zukunft jederzeit zugänglich

Die nun erstellten sogenannten „Digitalisate“ sind von hoher Qualität; auf ihnen sind auch die zahlreichen enthaltenen Beson­derheiten gut erkennbar: Besitzeintragungen oder handschriftliche Anmerkungen aus früheren Jahrhunderten sind von beson­derer Bedeutung für die Erforschung der Bergischen Bildungs- und Wissenschafts­geschichte. Doch auch im digitalen Zeitalter bleibt das Interesse an den Originalen etwa bei Forschungsfragen zu den verwendeten Materialien bestehen. Dafür können Interessierte weiterhin über den Bibliothekskatalog die gewünschten Bände zur Einsichtnahme in den Lesesaal bestellen. Ein erfreuliches Ergebnis – für alle Beteiligten. „Wir bedanken uns im Namen der gesamten Schulgemeinde herzlich bei allen Mitwirkenden dieses Projekts für die gute und sicherlich auch weiterhin wachsende Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität“, so die engagierte Schulleiterin.

Die digitale Sammlung „Historische Schulbibliothek des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums“ gibt es auf dem Open-Access-Portal NOAH.nrw.

Die Bibliothek der Bergischen Universität Wuppertal

Sie verfügt auf über 11.000 Quadratmetern über mehr als 1,2 Millionen Bücher – abgesehen von mehr als 220.000 digitalen Beständen und mehr als 28.000 elektronische Zeitschriften. Die Zahl der gedruckten Neuzugänge betrug 2023 etwa 9.500, jene der elektronischen Neuzugänge über 100.000. Etwa 3000 der hier vorhandenen Titel gelten als historisch; der älteste stammt aus dem Jahre 1490. Bedeutende Sammlungen bilden u.a. die Bibliothek Franz Kafkas und die Nachlassbibliotheken der klassischen Philologen Günther Jachmann und Mario Puelma, des früheren Kultusministers Werner Schütz und des irischen Schriftstellers Walter Macken. Auch die Privatbibliothek des ehemaligen Minister- und Bundespräsidenten Johannes Rau wurde vollständig übernommen und kann im  Johannes-Rau-Zentrum am Campus Freudenberg besichtigt werden.

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