Gründerinnen-Summit lockt 270 Besucher*innen an die Bergische Uni
„In NRW gibt es derzeit über 700.000 Studierende, knapp 50 Prozent von ihnen sind weiblich. Doch nur 20 Prozent der Studierenden, die ein Start-up gründen, sind Frauen. Dieser geringe Anteil offenbart ein großes ungenutztes Potenzial an den Hochschulen“, erklärt WES-Mitarbeiterin Hannah Jensen. Mittlerweile haben sich dem WES-Netzwerk 30 Hochschulen aus NRW angeschlossen. Im Rahmen des Projekts unter Leitung von Prof. Dr. Christine Volkmann wurden Workshops und Veranstaltungen entwickelt, die explizit an den Bedürfnissen von Studentinnen, Mitarbeiterinnen und Absolventinnen der NRW-Hochschulen ausgerichtet sind und somit für eine Gründung sensibilisieren. „Allein mit den Workshops konnten wir bereits über 700 Studentinnen, Mitarbeiterinnen und Absolventinnen erreichen“, fährt Jensen fort. Zusätzlich hat WES ein Konzept einer gendersensiblen Gründungsberatung entwickelt, das Gründungsberater*innen an den NRW-Hochschulen zur Verfügung gestellt wird.
Workshops, Netzwerken und ein Start-up Battle
Wie groß das Potenzial ist, das bewies auch der dritte Gründerinnen-Summit. Rund 270 Besucher*innen kamen vergangenen Donnerstag an die Bergische Uni, um sich tagsüber in Workshops zu Themen wie PR-Strategie, rechtliches Einmaleins, Pitch-Training und Design Thinking auszutauschen und im Messebereich Start-ups und ihre Gründer*innen kennenzulernen. Abends beim Start-up Battle gab zunächst Lea Lange, Gründerin von Juniqe – einem Onlineshop für Kunst und Designs – Einblicke in wertvolle Erfahrungen und sprach über ihren Werdegang, ehe die Gäste im Anschluss die Pitches von sieben Gründungsteams live mitverfolgen konnten.
Die sieben Teams, darunter reine Frauen- sowie gemischte Teams, hatten sich zuvor für das Finale qualifiziert und mussten sich dort vor einer hochkarätigen Jury bestehend aus Investor*innen und erfolgreichen Gründerinnen der Start-up Szene in NRW behaupten. Die ersten drei Plätze belohnten die NRW.Bank und die Firma Haufe-Lexware mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 2.000 Euro. Auch NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur stattete der Veranstaltung einen Besuch ab und wandte sich in ihrem Grußwort direkt an die Gründer*innen: „Sie alle sind Vorbilder! Mit Ihrem Mut zeigen Sie, dass Frauen erfolgreich Tech-Start-ups gründen können und setzen damit Anreize für zukünftige Gründerinnen. Aufgabe der Politik ist es, Sie bestmöglich zu unterstützen und Ihnen die nötigen Ökosysteme bereitzustellen, die Ihnen helfen, neue tiefgreifende Wertschöpfungsketten für die Menschen in Nordrhein-Westfalen entstehen zu lassen.“
Die Gewinner*innen-Teams des Abends
1. Platz
AllCup, Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Das Gründungsteam hat eine patentierte Beschichtung entwickelt, die (Lebensmittel-)Produkte bis 90 °C hitzebeständig und wasserfest macht. Besonders hilfreich ist das, wo es um die Vermeidung von Plastikmüll in der Gastronomie geht, denn mit dem Verfahren gelingt es, einen Kaffeebecher aus einer Waffel zu machen – der wird trotz Hitze und Flüssigkeit nicht weich.
2. Platz
FINDIQ, Universität Paderborn. Das Start-up will mit seiner Idee dem Fachkräftemangel entgegenwirken und hat dafür eine Lösung entwickelt, die Wissensmanagement und Assistenzsysteme für den Maschinenservice intelligent verbindet. Mit der Technologie kann jede Person zum Serviceprofi werden. Denn das komplexe Wissen der Servicefachkräfte im Unternehmen wird digitalisiert, aufbereitet und für alle Mitarbeitenden zugänglich und nutzbar gemacht – so werden auch diese zu Expert*innen und können zur Fehlereingrenzung und -behebung beitragen.
3. Platz
Anymate Me, Universität zu Köln. Das Gründungsduo entwickelte die Technologie für eine KI-basierte Webplattform, mit deren Hilfe sich ohne großen Aufwand Videos produzieren lassen. Sie verwenden dabei fotorealistische Avatare und sind laut eigener Aussage bis zu 95 Prozent günstiger als traditionelle Videoproduktionen.
Weitere Gründungsteams im diesjährigen Finale waren: Crossworks (Bergische Universität Wuppertal), LastBIM (Universität Duisburg-Essen), Season (Ruhr-Universität Bochum) und SOS-Scan (FOM Essen).
Infobox: Mehr zum Hintergrund von WES
Das Projekt Women Entrepreneurs in Science verfolgt das Ziel des Aufbaus eines NRW-weiten Netzwerkes, welches Studentinnen, Wissenschaftlerinnen und Alumnae für eine Gründung begeistert und diese bei der Umsetzung begleitet. Während der Projektlaufzeit von vier Jahren sollen alle NRW-Hochschulen für eine Kooperation gewonnen und gemeinsame Veranstaltungen zur Sensibilisierung und Förderung von Gründerinnen durchgeführt werden. Langfristig soll so die Anzahl der Ausgründungen durch Frauen an den NRW-Hochschulen erhöht werden. Die Kooperationen mit Hochschulen aus ganz NRW bieten Gründerinnen, ihren Ideen und ihren Start-ups den notwendigen Raum zum Wachsen.
Das Projekt des Lehrstuhls für Unternehmertum, Innovation und Transformation und UNESCO Lehrstuhl für Entrepreneurship und interkulturelles Management der Bergischen Universität wird im Zuge der Initiative „Exzellenz Start-up Center.NRW“ mit insgesamt 1,86 Millionen Euro gefördert und ist Teil des Start-up Centers der Bergischen Universität Wuppertal.“
Kontakt:
Prof. Dr. Christine Volkmann
Lehrstuhl für Unternehmertum, Innovation und Transformation
UNESCO Lehrstuhl für Entrepreneurship und interkulturelles Management
Telefon 0202/439-3892
E-Mail volkmann[at]wiwi.uni-wuppertal.de