Bundesweites Forschungsprojekt zur Förderung von Stärken und Potenzialen in der Schule geht in die Breite
Das Projekt Leistung macht Schule geht in die zweite Förderphase. Die Bergische Universität ist von Beginn an dabei und untertsützt nun das Ziel, das zukünftig weitere Schulen von den Erkenntnissen und Projektergebnissen profitieren. // Foto Colourbox
Mit LemaS-Transfer in die Schullandschaft übernehmen Wissenschaftler*innen von 17 Universitäten die wissenschaftliche Begleitung, Erforschung und Unterstützung der Transfer- und Implementationsprozesse in bis zu 1.300 Schulen: Gemeinsam mit Multiplikatorenteams aus den Schulen, die schon Teil des LemaS-Projekts sind, und Landesinstituten arbeiten sie an der Neugestaltung von Schule und Unterricht, um die individuellen Stärken und Potenziale der Schüler*innen besser erkennen und fördern zu können. Konkret bedeutet das, dass sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zum Einsatz der in der ersten Phase entwickelten LemaS-Produkte (Strategien, Konzepte und Materialien zur Begabungs- und Begabtenförderung) an insgesamt bis zu 1.000 neue Schulen weitergeben.
Das Programm der 2. Förderphase von „Leistung macht Schule“
Über die gesamte Laufzeit des Projekts hinweg bis zum Ende am 31. Dezember 2027 werden die Multiplikatorenschulen in vier Schwerpunkten zur Potenzial- und Stärkenförderung kontinuierlich weiterqualifiziert. Dazu zählt die Entwicklung hin zu einer begabungsfördernden Schulkultur, die Individualisierung des Unterrichts sowie die fachspezifische Gestaltung eines potenzialorientierten Unterrichts in den Bereichen MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sowie Sprachen. Das Vorhaben wird dabei von den Wissenschaftler*innen mit dem Ziel erforscht, Bedingungen für erfolgreiche Transfer- und Implementationsprozesse im schulischen Kontext zu identifizieren. Um die nachhaltige Anwendung und Verbreitung der LemaS-Produkte und der Professionalisierungsangebote sicherzustellen, entwickelt und implementiert der Forschungsverbund dazu eine digitale Distributionsplattform, die perspektivisch in bundesweit jeder Schule zugänglich gemacht werden könnte.
Die Bergische Universität Wuppertal im Forschungsverbund LemaS-Transfer
Der interdisziplinäre Forschungsverbund LemaS-Transfer setzt sich aus 26 leitenden Wissenschaftler*innen von 17 Universitäten zusammen. Er wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der zweiten Phase mit 35 Millionen Euro gefördert. Die Bergische Universität Wuppertal bleibt auch in der zweiten Förderphase Partnerin im Forschungsverbund. In LemaS-Transfer verantwortet Prof. Dr. Ralf Benölken, Professor für Didaktik der Mathematik mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik, weiterhin als Projektleiter den Arbeitsschwerpunkt der Professionalisierung im Bereich der begabungsfördernden Unterrichtsentwicklung in Mathematik.
Ihren offiziellen Abschluss findet die erste Förderphase von „Leistung macht Schule“ zwar erst am 30. Juni dieses Jahres, aber dank einer Überlappungszeit von drei Monaten nahmen die neuen Projektleitungen und Partner im Verbund ihre Arbeit bereits am 1. April auf. Jetzt geht es um die Gestaltung des Übergangs in die Transferphase und um die Vorbereitung der Arbeit mit den Multiplikatorenteams in LemaS-Transfer ab dem neuen Schuljahr 2023/24.
LemaS an der BUW:
https://www.youtube.com/watch?v=OPZ7vnAMbEg
https://uni-w.de/xfes9
Weitere Informationen:
www.LemaS-Forschung.de
www.leistung-macht-schule.de
Kontakt Forschungsverbund LemaS
Nina Füger, M.A.
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Projektkoordination „Leistung macht Schule“
E-Mail Nina.Fueger[at]ph-karlsruhe.de
Kontakt BUW
Prof. Dr. Ralf Benölken
Didaktik und Geschichte der Mathematik
Telefon 0202/439-5182
E-Mail benoelken[at]uni-wuppertal.de
Zitat
Prof. Dr. Ralf Benölken, Projektleiter im Forschungsverbund LemaS an der Bergischen Universität Wuppertal und Professor für Didaktik der Mathematik mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik:
„Mit unseren Partnerschulen haben wir in der ersten LemaS-Phase zum Beispiel Konzepte erarbeitet, die sich besonders gut für den Klassenverbund eignen. So können alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam lernen – zur gleichen mathematischen Aufgabenstellung, jedoch mit unterschiedlichen Herangehensweisen, je nach zum Beispiel individuellem Leistungsniveau. Inklusives Lernen – also alle gemeinsam – ist uns ein wichtiges Anliegen, denn es geht nicht nur um Begabten- sondern vor allem um Begabungsförderung, davon profitieren alle und nicht nur Einzelne. Auch genderbezogen typische Phänomene spielen eine Rolle. Gerade im Fach Mathematik werden mehr Schüler als Schülerinnen als potenziell begabt identifiziert, wissenschaftlicher Konsens ist aber, dass das gar nicht sein kann. Also benötigen wir Formate, mit denen wir auch Mädchen in Mathe geeignet fördern können. Nun gilt es, diese und weitere Konzepte in die Breite zu bringen.“
