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Neues Werk online

Arthur Schnitzler digital präsentiert bislang unveröffentlichte Fassung von „Ich“

20.12.2024|09:40 Uhr

Arthur Schnitzlers Werke und die Geschichte ihrer Entstehung für Öffentlichkeit und Forschung digital zu erschließen, ist das Ziel, das Wissenschaftler*innen der Bergischen Universität Wuppertal mit dem Online-Portal „Arthur Schnitzler digital. Digitale historisch-kritische Edition (Werke 1905 bis 1931)“ gemeinsam mit internationalen Partnern verfolgen. Nun haben sie der Plattform ein neues Werk hinzugefügt.

Foto // (gemeinfrei) Ferdinand Schmutzer, Public domain, via Wikimedia Commons

Sie gilt als eines der brillantesten Werke des österreichischen Autors Arthur Schnitzler: die kleine Erzählung „Ich“ erzählt die Geschichte eines braven Angestellten, der bei seinem gewohnten Spaziergang durch einen Wiener Park eine Holztafel mit dem Wort „Park“ entdeckt. Nach kurzem Zweifel am Sinn einer solchen Tafel ist er von der Notwendigkeit klarer sprachlicher Ordnung so sehr überzeugt, dass er den Zwang entwickelt, alles um sich herum mit beschrifteten Zetteln zu versehen. Am Beispiel der Geschichte von Herrn Huber eröffne die Novellette mehr oder minder ironische Bezüge zu den Positionen einer verbreiteten „Subjekt-“ und „Sprachkrise“ in der Zeit um 1900, erläutern die Forschenden.

Schnitzlers Fassung

Schnitzlers von ihm selbst noch nicht zum Druck freigegebenes Prosastück wurde postum ab 1968 in unterschiedlichen Versionen veröffentlicht. Jetzt erscheint es erstmals in der letzten Fassung Schnitzlers, d. h. in einer Fassung, die den authentischen Stand des erhaltenen Typoskripts mit allen handschriftlichen Korrekturen und Notizen des Autors dokumentiert.

Im Rahmen der Wuppertaler Edition werden außerdem die genaue Entstehungsgeschichte des Textes sowie sämtliche überlieferte Dokumente des Werks in Gestalt einer ersten Skizze und einer handschriftlichen Werkniederschrift präsentiert.

Die nun neu online gegangene Version der Gesamtedition – abrufbar unter www.schnitzler-edition.net – enthält auch einige Überarbeitungen und Neuerungen, die alle bislang im Rahmen von Arthur Schnitzler digital edierten Werke betreffen: So werden nun erstmals unpublizierte Quellen präsentiert, die die Entstehungs-, Rezeptions- und Adaptionsgeschichte der einzelnen Werke anschaulich illustrieren. Sie werden als neue Kategorie auf dem interaktiven Zeitstrahl („Chronologie“) jedes Werkes angeboten.

Mehr Hintergrund zum Forschungsprojekt

Das Forschungsprojekt Arthur Schnitzler digital. Digitale historisch-kritische Edition (Werke 1905 bis 1931) wird von Wissenschaftler*innen an der Bergischen Universität Wuppertal, der University of Cambridge und dem University College London in Kooperation mit der Cambridge University Library, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Arthur-Schnitzler-Archiv-Freiburg sowie mit dem Trier Center for Digital Humanities durchgeführt. Das deutsche, Anfang 2012 gegründete und als Forschungsvorhaben der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste im Rahmen des Akademienprogramms geförderte Teilprojekt bearbeitet die Werke ab 1914.

Weitere Infos über #UniWuppertal: