Newsportal

 

 

Große Eröffnung

2.000 Besuchende zur Eröffnung: Wuppertal setzt mit neuer Kunsthalle Barmen neue Maßstäbe

21.10.2024|10:54 Uhr

Rund 2000 Neugierige bescherten dem traditionsreichen Wuppertaler Gebäude am Barmer „Werth“ am Eröffnungswochenende Mitte Oktober einen Besucherrekord! Zahlreiche Gäste aus Stadt, Kunst und Kultur waren erschienen, um dabei zu sein, wenn die Auftaktausstellung Shared Spaces eine neue Ära einläutet. „Be Afraid of the Enormity of the Possible“: Der Neon-Aufruf des chilenischen Künstlers Alfredo Jaar spendete dem prachtvollen Eingangsportal und dem Versprechen der Design- und Kunstfakultät der Bergischen Universität, diesem Ort für mindestens drei Jahre ganz neues Leben einzuhauchen, einen spektakulären Rahmen.

„Unser Bemühen, diesen traditionsreichen Kulturstandort der Stadt Wuppertal wieder mit Leben zu füllen, können wir als Erfolg verbuchen, wenn es uns gelingt, ebenso mutig und auch widerspenstig gesellschaftlich relevante Themen zu verhandeln, wie es einst dem Barmer Kunstverein gelungen ist.” Prof. Katja Pfeiffer, Fakultät für Design und Kunst an der Bergischen Universität. (*Weitere Hinweise zum Foto finden Sie am Ende der Seite).

INTERNATIONALE GEGENWARTSKUNST: Immersiv und integrativ

Prachtvoll ging es auch in der Empfangshalle zu: Hier stand das barock anmutende „Welcome Barmen Bankett“ der Eat-Art-Künstlerin Sonja Ahlhäuser nicht nur für die Spannbreite der Avantgarde-Schau – immersive Netzhaut­bilder, Irritationen und Reflektionen, Neon- und Licht-Installationen, Videos, Soundarbeiten und Performances - sondern auch für deren integrativen Charakter - etwa mit Sauna und Brunnen auf dem Vorplatz.

Neben jährlich zwei Ausstellungen internationaler Gegenwartskunst unter der Regie der Künstlerischen Leitung Isabelle Meiffert werden für die „Kunsthalle Barmen“ zukünftig gemeinsam mit dem Team und den Studierenden der Fakultät für Design und Kunst der Bergischen Universität drei weitere experimentelle Ausstellungsformate entwickelt. All das stets begleitet von einem vielfältigen Vermittlungsprogramm, um zeitgenössische Kunst, Design und Gestaltung erfahrbar zu machen. Das sogenannte „LAB“, ein Labor für kulturelle Bildung in der Kunst­halle Barmen, wird durch das Team der Universität gemeinsam mit Studierenden, städti­schen Initiativen, Bildungseinrichtungen und Bürger*innen gestaltet. Das Gesamtteam der Kunsthalle Barmen bilden Sebastian Bartel, Marc Kox, Prof. Katharina Maderthaner, Isabelle Meiffert, Prof. Annemarie Neser, Prof. Katja Pfeiffer, Momo Trommer und Christoph Westermeier.

„Der Skulpturenpark, das Pina-Bausch-Zentrum und das Von Der Heydt-Museum gehören zu den herausragenden Kulturorten in Wuppertal. Darauf ruht die Stadt sich aber nicht aus, sondern nimmt diese Fülle als Ansporn. Nun kommt die Kunsthalle Barmen hinzu und lädt alle Menschen ein, mitten in der Fußgängerzone Kunst zu erleben. Die Studierenden der Bergischen Universität sammeln hier praktische Erfahrungen in der Gestaltung und Vermittlung von Ausstellungen. Ich bin gespannt, welche Formate kultureller Bildung hier erdacht werden! Kunst und Kultur bereichern unser Leben, lassen uns teilhaben – ein unschätzbar wirkungsvolles Mittel gegen Einsamkeit und für mehr Zusammenhalt.“

Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

„SHARED SPACES“: Einladung zum Kennlernen und Begegnen

Dafür steht das Thema der Ausstellung Shared Spaces, die Interessierte auf dem Vorplatz bis hinein in die rund 400 Quadratmeter großen Ausstellungs­flächen im Obergeschoss erleben können. Die Ausstellung bewegt sich entlang des Spannungsfeldes zwischen gesellschaftlichem Zusammenhalt und dem Gefühl, auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, zwischen Identitäts­bildung, Sprachlosigkeit und der Befragung sozialer Normen und Rituale. Sie ist eine Einla­dung, die Stärken von Gemeinschaften zu erkunden und einander neu zu begegnen. Zu den ausstellenden Kunstschaffenden zählen Sonja Alhäuser, Francis Alÿs, Baltic Raw Org, Monica Bonvicini, Paul Budniewski, common ground, comp_zero, Antje Engelmann, Heiner Franzen, Ivana Franke, Alfredo Jaar, kinesic, Katerina Matsagkos, Rita McBride, Laure Prouvost, Michael Sailstorfer, Isaac Chong Wai und Raul Walch.

„KUNSTHALLE BARMEN LAB“: Mitmachen und unterstützen willkommen!

Bildungseinrichtungen, soziale Initiativen, Institutionen und Bevölkerung: Sie alle sind herz­lich eingeladen, am „Kunsthalle Barmen LAB“ mitzuwirken, teilzunehmen oder es zu fördern. Impulse aus der Stadtgesellschaft werden gern aufgenommen und durch das Team der Kunsthalle gemeinsam mit Studierenden der Bergischen Universität Wuppertal und den beteiligten Künstler*innen zu einem vielfältigen Vermittlungsprogramm verwoben. 

Während der gesamten Laufzeit der Ausstellung Shared Spaces gibt es Workshops, Führun­gen und Performances sowie weitere Angebote für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und diverse Gruppen. Kontakt und Information: pfeiffer[at]uni-wuppertal.de

KUNSTHALLE BARMEN: Ein Ort schreibt seine Avantgarde-Geschichte fort

Die ehemalige Barmer „Ruhmeshalle“ ist mit Blick auf die Geschichte des Hauses ein Ort mit besonderem Aufforderungs­charakter. Um 1900 auf Initiative des Barmer Kunstvereins gebaut, füllen die schon damals hier gezeigten Künstler*innen heute die Grundlagenliteratur zur Kunst des begin­nenden zwanzigsten Jahrhunderts. Barmen wurde zu einer Hochburg des Expressionismus; der renommierte Barmer Kunstverein besaß schon Ende der 1920er-Jahre eine der bedeutendsten und angesehensten Sammlungen moderner Kunst Europas. Im Dritten Reich wurde diese durch Brand, Diebstahl und Beschlagnahme enorm dezimiert. 1954 erfolgte dann der Wiederaufbau des 1943 im Krieg völlig zerstörten Gebäudes. Heute beherbergt es neben den großen Ausstellungsräumen das „Haus der Jugend“ mit Theatersaal und Musikclub sowie die Barmer Stadtteilbibliothek.

(*Fotohinweis: Foto Kunsthalle Barmen, Lichtinstallation: Alfredo Jaar, Be Afraid of the Enormity of the Possible, 2015, Ausstellungsansicht Shared Spaces, 2024; Bergische Universität Wuppertal in Kooperation mit der Stadt Wuppertal. Ersteller und Copyrightvermerk: Sigurd Steinprinz / Bergische Universität Wuppertal)

Weitere Infos über #UniWuppertal: