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Dies ist ein Beitrag des „UniService Transfer“, der von der Universitätskommunikation der Bergischen Universität zusätzlich veröffentlicht wird. Die „Bergischen Transfergeschichten“ zeigen an vielen Beispielen, wie Forschende unserer Universität mit ihrer Arbeit Gesellschaft, Wirtschaft, Region und Alltag aktiv mitgestalten.

* Das Gespräch mit Prof. Dr. Detlef Sack fand statt, bevor Joe Biden ankündigte, sich aus dem Wahlkampf um die US-Präsidentschaft zurückzuziehen. Aus aktuellem Anlass finden Sie daher nachfolgend drei ergänzende Fragen zum Interview.

Herr Sack, viele haben ihn aufgefordert, dennoch: Hat Sie der tatsächliche Rückzug Joe Bidens überrascht?

Detlef Sack: So hart wie es klingt, aber nach der Corona-Infektion, die Biden die letzte Chance genommen hat, Tatkräftigkeit im Wahlkampf auszustrahlen, war der Rückzug unumgänglich und vorhersehbar.

Welche Auswirkungen wird diese Entscheidung Ihrer Meinung nach auf den weiteren Verlauf des Präsidentschaftswahlkampfes haben?

Detlef Sack: Die Tagesordnung ändert sich grundlegend. Es treten nicht mehr zwei ältere etablierte weiße Männer gegeneinander an, sondern Trump muss sich nun nach Lage der Dinge mit einer deutlich jüngeren Gegenkandidatin auseinandersetzen. Es wird interessant sein, ob es ihm gelingt, sein Charisma und die Aura, die ihm nach dem Attentatsversuch von seinen Anhängern zugeschrieben wird, aufrecht zu erhalten. Insbesondere die Erzählung, dass er das ganze Amerika heilen will und kann, ist für den Wahlkampf in den Swing States wichtig. Allerdings ist er schon im Verlauf seiner Rede in Milwaukee davon abgekommen. Nun wird er im Wahlkampf vermutlich mit einer jüngeren farbigen Frau konfrontiert sein. Das wird bei Trump wahrscheinlich Affekte offenlegen, die sein Umfeld kaum disziplinieren kann und die auf Wechselwählende wie auch auf Frauen irritierend und unsympathisch wirken.

Der oder die auf Biden Nachfolgende muss von den US-Demokrat*innen erst noch ernannt werden: Was ist für diesen Prozess aus Ihrer Sicht nun wichtig, um öffentlich zu punkten? 

Detlef Sack: Wenig Streit, Geschlossenheit hinter der Kandidatin, die im Spiel ist, und ein prominenter, eher konservativer Running Mate, der nicht von der Ostküste oder aus Kalifornien kommt und einen guten Zugang zu großen Spendern hat. Die Umfragen aus den Swing States unter dieser Perspektive auszuwerten, kann auch nicht schaden. Es ist eigentlich das 1x1 des politischen Handwerks und der Kampagnenarbeit in den USA. Der Zeitdruck und die derzeitige Stärke von Trump können die Demokraten intern disziplinieren.