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Neu in Wuppertal

Mensch im Mittelpunkt: Wie Meinald Thielsch die Zukunft von Arbeit und Umwelt gestaltet

27.11.2024|08:29 Uhr

Arbeit in Risikobereichen, Digitalisierung und wie Folgen von Krisen und Klimawandel hier hereinspielen sind die Forschungsschwerpunkte von Meinald Thielsch. Er ist neuer Professor für Arbeits- und Umweltpsychologie an der Bergischen Universität Wuppertal.

Prof. Dr. Meinald Thielsch // Foto Friederike von Heyden

„Wir sind überzeugt, dass wir den gegenwärtigen Herausforderungen und Veränderungen in Arbeit und Gesellschaft nicht nur reaktiv über Fachpersonal begegnen können. Gerade der Umgang mit Belastungs- und Krisensituationen sollte von uns allen – individuell und auf der Ebene von Teams, Führungskräften und Organisationen – proaktiv zur Stärkung der eigenen Resilienz und Handlungsfähigkeit angegangen werden“, so Prof. Thielsch.

Optimierung der Aus- und Weiterbildung von Einsatzkräften

In seinem Schwerpunkt Arbeitsteams in Hochrisikoumwelten befasst er sich u. a. mit der Optimierung der Aus- und Weiterbildung von Einsatzkräften wie Feuerwehr und Rettungsdienst. Denn diese sei bislang stark auf Fachkompetenzen und Einsatztaktik fokussiert. „Empirisches Wissen über notwendige Soft Skills und Strategien zur Entwicklung dauerhafter Resilienz ist sowohl national als auch international wenig vorhanden“, so Thielsch. Und dieses sei angesichts komplexer Einsatzlagen und einem unter Einsatzkräften massiv erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen von großer Bedeutung.

In der Mensch-Technik-Interaktion sind Erleben und Bewertungen der Anwender*innen, die sogenannte User Experience, zentral. Die Vielfalt der technischen Anwendungen und Informationstechnologien begegnet uns heutzutage in nahezu allen Lebensbereichen und ist einer ständigen Veränderung unterworfen. „Zentrale Fragestellungen meiner Forschung in diesem Bereich sind, wie Menschen Technik und interaktive Technologien wahrnehmen, wie sich diese Erfahrungen erfassen lassen und welche Konsequenzen sich aus User Experience für Anwender*innen und Organisationen ergeben“, sagt der 46-Jährige.

Herausforderungen durch Klimawandel und Konflikte

Sein dritter Forschungsschwerpunkt ist das Thema Vorsorge und Resilienz in einer sich wandelnden Umwelt. „Unsere Umwelt und die Sicherheitslage haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Die Folgen von Klimawandel und bewaffneten Konflikten sowie damit verbundene Migrationsbewegungen fordern zunehmend Gesellschaft und Sicherheitsbehörden“, so Thielsch. Hier sind nicht nur staatliches Handeln und technische Innovationen wichtig – diese Entwicklungen erfordern Reaktionen in verschiedensten Lebensbereichen und auf allen Ebenen, angefangen bei den Bürger*innen über lokale Organisationen und Unternehmen bis hin zu übergeordneten Behörden mit Sicherheitsaufgaben, Politik und Gesellschaft. „Ich bin davon überzeugt, dass auf jeder dieser Ebenen der Faktor Mensch entscheidend ist und richte meine Forschung dementsprechend aus“, sagt der Professor.

Meinald Thielsch studierte Psychologie an der Universität Münster, wo er 2008 auch promovierte und 2013 habillitierte. Er arbeitete am dortigen Institut für Psychologie in unterschiedlichen Funktionen, u. a. als Leiter des Forschungsverbundes und Verantwortlicher der Online-Plattform PsyWeb, als Akademischer Oberrat und zuletzt als außerplanmäßiger Professor mit Schwerpunkt Organisationspsychologie und Mensch-Computer-Interaktion.

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