Dr. Jesús Peña Rodríguez zum „NRW-FAIR Fellow“ ernannt
In der Wuppertaler Arbeitsgruppe Astroteilchenphysik führt Dr. Jesús Peña Rodríguez detaillierte Studien zu neuen Anwendungsformen von sogenannten Silizium Multi-Pixel Photosensoren durch, die zukünftig in der Detektoranlage des neuen Teilchenbeschleunigers FAIR (siehe Infobox) Berücksichtigung finden sollen. Im Zentrum seiner Arbeiten steht die Entwicklung eines Konzepts zur Unterdrückung des Signalrauschens dieser Sensoren unter Verwendung programmierbarer integrierter digitaler Schaltkreise. Dies soll es erstmals ermöglichen, Signaturen, also Merkmale zur Identifikation, der durchlaufenden Teilchen bereits auf Detektorebene zu erkennen und der späteren Datenanalyse zur Verfügung zu stellen. Die Erkenntnisse seiner Forschungsarbeiten leisten einen wichtigen Beitrag zur Durchführung geplanter Experimente. Das Forschungsnetzwerk NRW-FAIR hat ihn nun zum Fellow ernannt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro zur Unterstützung seiner weiteren Forschungsvorhaben verbunden.
Das Netzwerk NRW-FAIR des Landes Nordrhein-Westfalen besteht aktuell aus fünf Institutionen (Ruhr-Universität Bochum, Universität Bonn, FZ Jülich, Universität Münster, Universität Wuppertal), die zusätzliche Aufnahme der Universitäten Köln und Bielefeld in diesem Jahr ist in Vorbereitung. Das Netzwerk konzentriert sich auf den Fachbereich der Hadronen- und Teilchenphysik und ist maßgeblich an der Gestaltung des FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) Teilchenbeschleunigerzentrums in Darmstadt beteiligt, welches voraussichtlich im Jahr 2026 den Betrieb aufnehmen soll. Das Forschungszentrum wird eines der größten in Europa sein und die Expertise und Ressourcen zahlreicher Wissenschaftler*innen bündeln.
Mehr über FAIR
FAIR steht für „Facility for Antiproton and Ion Research in Europe“ (auf Deutsch: „Anlage für die Forschung mit Antiprotonen und Ionen“) und entsteht derzeit in Darmstadt – ein unterirdischer Ringbeschleuniger mit 1.100 Metern Umfang, Experimentierringen und -stationen mit insgesamt mehreren Kilometern Strahlführung. Mit der FAIR-Anlage soll Materie im Labor erzeugt und erforscht werden, wie sie sonst nur im Universum vorkommt, wie zum Beispiel in Sternexplosionen oder im Inneren von Planeten. Forschende aus aller Welt erwarten sich von der Anlage neue Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums, vom Urknall bis heute. Derzeit wird sie als internationale Forschungseinrichtung mit einem Kostenumfang von ca. drei Milliarden Euro aufgebaut. Die am NRW-FAIR-Netzwerk beteiligten Forscher*innen haben sich das Ziel gesetzt, die Arbeit an der FAIR-Anlage maßgeblich mit zu gestalten.